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Im Rahmen des neuen Projektes „Prozesskette Nachhaltigkeit NRW“ begleitet die LAG 21 NRW Kommunen aus ganz NRW bei der Entwicklung von Nachhaltigkeitsstrategien, Nachhaltigkeitsberichte und Nachhaltigkeitshaushalten. Gefördert wird das Projekt durch das Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr NRW.

Damit die sozial-ökologische Transformation auf kommunaler Ebene gelingt, brauchen Städte, Gemeinden und Kreise ein wirkungsorientiertes Nachhaltigkeitsmanagement mit starken Instrumenten. Diese müssen zudem, wie in einer Prozesskette, ineinandergreifen und aufeinander aufbauen. Als zentrale Instrumente dieser kommunalen Prozesskette Nachhaltigkeit können Nachhaltigkeitsstrategien, -berichte und -haushalte dienen.

Über einen Projektzeitraum von drei Jahren werden in zwei Durchläufen jeweils

  • 10 Nachhaltigkeitsstrategien
  • 5 Nachhaltigkeitsberichte
  • 3 Nachhaltigkeitshaushalte

mit Kommunen aus NRW erarbeitet. Die Bewerbungsphase der ersten Projektlaufzeit ist abgeschlossen - welche 18 Kommunen ausgewählt wurden, lesen Sie weiter unten. Der Bewerbungszeitraum für die zweite Phase startet vorraussichtlich Mitte 2024.

 

Aufbau des Projekts

Im Rahmen des Projekts „Prozesskette Nachhaltigkeit NRW“ werden in nordrhein-westfälischen Kommunen Nachhaltigkeitsstrategien,-berichte und -haushalte erarbeitet. Allen Beteiligten, die das Projekt vor Ort umsetzen, wird parallel zu den Erarbeitungsprozessen eine „Digitale Informationsplattform Nachhaltige Entwicklung“ zur Verfügung gestellt, in der sie sich zu Methoden, Verfahren, Instrumenten und Inhalten Nachhaltiger Entwicklung eigenständig informieren können. Zudem werden Möglichkeiten für interkommunale Vernetzung und Austausch geschaffen.

Die Projektlaufzeit umfasst einen Zeitraum von drei Jahren und ist aufgeteilt in zwei Phasen. Pro Phase findet eine Ausschreibung statt, in der jeweils zehn Kommunen für die Erarbeitung von Nachhaltigkeitsstrategien, fünf Kommunen für die Erstellung von Nachhaltigkeitsberichten und drei Kommunen für die Einführung von Nachhaltigkeitshaushalten ermittelt werden.

Beratung und Begleitung der Kommunen erfolgt durch die LAG 21 NRW mit Mitteln des Ministeriums für Umwelt, Naturschutz und Verkehr (MUNV) NRW. Das Projekt wird durch einen Beirat begleitet.

 

Der Projektbeirat

Das Projekt "Prozesskette Nachhaltigkeit NRW" wird durch einen Beirat begleitet, in dem neben dem NRW-Umweltministerium als Fördergeber weitere relevante Institutionen der politischen und zivilgesellschaftlichen Landschaft NRWs und Deutschlands vertreten sind. Der Beirat trifft u.a. die finale Entscheidung über die Auswahl der teilnehmenden Projektkommunen.

Im Projektbeirat vertreten sind folgende Institutionen:

  • Deutscher Gewerkschaftsbund Bezirk Nordrhein-Westfalen (DGB NRW)
  • Deutscher Städtetag
  • Eine Welt Netz NRW e.V.
  • Engagement Global gGmbH, SKEW - Servicestelle Kommunen in der Einen Welt
  • ILS – Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung gGmbH
  • Kinder- und Jugendrat NRW
  • Landkreistag Nordrhein-Westfalen (NRW)
  • Naturschutzbund Deutschland (NABU) Landesverband Nordrhein-Westfalen e.V.
  • NRW.BANK
  • Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung (MHKBD NRW)
  • Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen (MUNV NRW)
  • Rat für nachhaltige Entwicklung (RNE)
  • Rheinischer Sparkassen- und Giroverband
  • Städte- und Gemeindebund NRW
  • Verbraucherzentrale NRW e.V.
  • Zentrum für Umwelt und Energie der Handwerkskammer Düsseldorf
Hintergrund

Zur Halbzeit der Agenda 2030 der Vereinten Nationen muss konstatiert werden, dass die Umsetzung wesentlicher Ziele einer schnelleren und wirkungsorientierten Umsetzung bedarf. Multiple und parallele Krisen, wie die COVID-19-Pandemie, der Angriffskrieg auf die Ukraine und die dadurch entstandene Energiekrise, erschweren Fortschritte in den letzten Jahren zunehmend.

Vor diesem Hintergrund sind nachhaltige Lösungen mit globaler Reichweite nicht nur als Krisenreaktion und zur Steigerung der Resilienz, sondern auch als Beitrag zur sozial-ökologischen Transformation zwingend notwendig.

Kommunen kommt dabei als Treiber und Wirkungsebene eine zentrale Bedeutung zu. Die Komplexität der zu treffenden lokalen Entscheidungen und der damit verbundenen, kommunalen Aushandlungsprozesse nimmt dabei auch angesichts gesamtgesellschaftlicher und technologischer Veränderungsprozesse kontinuierlich zu.

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, brauchen Kommunen ein wirkungsorientiertes Nachhaltigkeitsmanagement, dessen Instrumente ineinandergreifen und aufeinander aufbauen – und so eine Prozesskette Nachhaltigkeit bilden.

 

Kommunale Nachhaltigkeitsstrategien

Die Globalen Nachhaltigkeitsziele (SDGs) können nur erreicht werden, wenn Kommunen bei der Umsetzung konsequent mit einbezogen werden. Vor diesem Hintergrund ist es wichtig, dass Kommunen sich strategisch aufstellen, Nachhaltigkeit systematisch verankern, ressortübergreifende Arbeit ermöglichen und die Zivilgesellschaft partizipativ einbinden.

Im Projekt „Prozesskette Nachhaltigkeit NRW“ werden daher integrierte kommunale Nachhaltigkeitsstrategien erarbeitet, die dem etablierten Prozess „Global Nachhaltige Kommune NRW“ (GNK NRW) folgen. Dieser wurde seit 2015 von der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) von Engagement Global mit Förderung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung zuerst in NRW modellhaft erprobt und fortan weiterentwickelt.

Die LAG 21 NRW begleitete im Projekt „Global Nachhaltige Kommune NRW“ bereits nahezu 40 Kommunen bei der partizipativen Erarbeitung von integrierten Nachhaltigkeitsstrategien.

Weitere Informationen zum GNK-Prozess finden Sie unter diesem Link.

Detaillierte Prozessbeschreibungen und konkrete Praxisbeispiele finden Sie in der Projektdokumentation der zweiten Laufzeit von GNK NRW. | PDF

Kommunaler Nachhaltigkeitsbericht

Unterschiedliche Berichterstattungen dienen seit jeher in Kommunen als eine Grundlage politischer Entscheidungsprozesse. Eine qualifizierte Nachhaltigkeitsberichterstattung kann dementsprechend zur kommunalen Nachhaltigkeitssteuerung beitragen.

Darüber hinaus dient ein Nachhaltigkeitsbericht der Reflexion der Umsetzungsfortschritte mit Blick auf die Nachhaltige Entwicklung in der Kommune. Durch Kennzahlen bzw. Indikatoren zeigt der Bericht etwa Fortschritte auf und legt Handlungsbedarfe offen.

Letztlich erfüllt der Bericht eine Kommunikationsfunktion. Er informiert innerhalb der Kommunalverwaltung und Politik und schafft nach außen Transparenz.

Im Rahmen des Projekts „Prozesskette Nachhaltigkeit NRW“ wird der Berichtsstandard „Berichtsrahmen nachhaltige Kommune“ (BNK) angewandt. Dieser wurde 2021 vom Rat für Nachhaltige Entwicklung veröffentlicht und trägt zur bundesweiten Standardisierung einer kommunalen Nachhaltigkeitsberichterstattung bei.

Die LAG 21 NRW erprobte den BNK bereits mit zehn Kommunen im Rahmen der dritten Projektlaufzeit von „Global Nachhaltige Kommune NRW“.

Weitere Informationen zum BNK finden Sie hier.

Beispiele für Berichte nach dem BNK finden Sie in dieser Übersicht: Link

Kommunaler Nachhaltigkeitshaushalt

Damit eine Nachhaltige Entwicklung in den Kommunen greift, dürfen Ziele und Maßnahmen einer Nachhaltigkeitsstrategie nicht als Add-On zum laufenden Geschäft verstanden werden, das über den Etat hinaus finanziert werden muss. Nachhaltigkeit muss in alle Leistungsbereiche integriert, aufgabenübergreifend gedacht und entsprechend finanziert werden. Durch die Verknüpfung von Nachhaltigkeitszielen mit der Haushaltsplanung kann dies gelingen.

Das Konzept eines kommunalen Nachhaltigkeitshaushaltes erprobt die LAG 21 NRW seit 2017 in Projektform in Kooperation mit dem Institut für den öffentlichen Sektor / KPMG und durch Förderung des MUNV NRW. Erfahrungen wurden bereits in den Städten Lüdenscheid, Köln und Jüchen gesammelt, aktuell wird die Stadt Bonn beim Roll-out über den gesamten Haushalt begleitet.

Weitere Einblicke in diesen innovativen Ansatz, der international auf großes Interesse stößt, bietet diese Projektwebseite.

Detaillierte Prozessbeschreibungen und Praxisbeispiele finden sich zudem im Abschlussbericht zur 2. Projektphase. | PDF

 

Projektkommunen der 1. Laufzeit

18 Kommunen wurden durch den Projektbeirat ausgewählt, um in der ersten Laufzeit von "Prozesskette Nachhaltigkeit NRW" Nachhaltigkeitsstrategien, -berichte und -haushalte zu entwickeln. Dabei wurden u.a. strukturelle, räumliche und sozio-demografische Kriterien berücksichtigt, um die kommunale Vielfalt in NRW abzubilden. Folgend ein Überblick über die Projektkommunen.

Diese Kommunen entwickeln Nachhaltigkeitsstrategien:

  • Stadt Beckum
  • Stadt Kleve
  • Stadt Lage
  • Stadt Lemgo
  • Stadt Neuss
  • Stadt Paderborn
  • Stadt Rösrath
  • Gemeinde Schlangen
  • Stadt Tecklenburg
  • Stadt Winterberg

 

Diese Kommunen erarbeiten Nachhaltigkeitsberichte

  • Stadt Hille
  • Stadt Krefeld
  • Stadt Porta Westfalica
  • Stadt Ratingen
  • Kreis Recklinghausen

 

Diese Kommunen etablieren einen Nachhaltigkeitshaushalt:

  • Gemeinde Kalletal
  • Stadt Rheinberg
  • Stadt Wuppertal
Ansprechpersonen

Haben Sie Fragen zum Projekt oder zur Ausschreibung? Melden Sie sich gerne bei uns! Hier finden Sie die passende Ansprechperson.

 

Ansprechperson für allgemeine Rückfragen

Moritz Schmidt (Projektkoordinator)

Tel. 0231- 936960 14 | m.schmidt@lag21.de

Dr. Klaus Reuter (Projektleiter)

Tel. 0231 - 936960 10 | k.reuter@lag21.de

 

Inhaltliche Ansprechpartner*innen für die Instrumente:

Kommunale Nachhaltigkeitsstrategien:

Roman Wolf (Tel. 0231- 936960 20 | r.wolf@lag21.de)

Kommunale Nachhaltigkeitsberichte:

Dr. Philipp Lange (Tel. 0231- 936960 22 | p.lange@lag21.de)

Kommunale Nachhaltigkeitshaushalte:

Marlén Münning (0231- 936960 18 | m.muenning@lag21.de)

Digitale Informationsplattform Nachhaltige Entwicklung:

Melanie Schulte (Tel. 0231- 936960 17 | m.schulte@lag21.de)

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