Diese Seite teilen
Link kopieren
Newsletter

Klimaplus (5/2009-12/2011)

Dies ist der ALT-Text

Projekt "Klimaplus"

Prozessbegleitung zur Umsetzung einer Klimaschutz- und Anpassungsstrategie in den Klimapluskommunen Burbach, Rheine und Schmallenberg

Das Projekt der LAG 21 NRW begleitet die drei Kommunen Burbach, Rheine und Schmallenberg bei der Umsetzung ihrer integrierten Klimaschutz- und Anpassungskonzepte. Diese Kommunen haben 2008 am Wettbewerb „Aktion Klimaplus – NRW-Klimakommune der Zukunft“ des Ministeriums für Umwelt und Naturschutz, Verbraucherschutz und Landwirtschaft (MUNLV) teilgenommen und konnten in der zweiten Runde eigene Klimaschutzkonzepte vor dem Hintergrund einer möglichen lukrativen Förderung erarbeiten. Als Sieger gingen jedoch am Ende die Kommunen Bocholt und Saerbeck hervor.

Daher wird im Rahmen dieses Projektes das vorliegende Handlungskonzept in einem partizipativen Prozess an die kommunalen Ressourcen, also an realistische zeitliche, finanzielle und personelle Konstellationen angepasst und weiterentwickelt. Zusammen mit den Kommunen wird ein neues Handlungsprogramm entwickelt, einzelne Maßnahmen werden umgesetzt und über einen Managementzyklus gesteuert. Dabei können unterschiedliche Schwerpunkte nach Interessenlage der jeweiligen Kommune gesetzt werden, z.B. im Bereich der energetischen Gebäudesanierung, des Ausbaus Erneuerbarer Energien oder der Verminderung der Verkehrsemissionen.

Zur Steuerung von Maßnahmen gehört auch die Bilanzierung von CO2-Emissionen in den unterschiedlichen Sektoren Private Haushalte, Öffentliche Hand, Industrie, Gewerbe/ Handel/ Dienstleistungen sowie Verkehr.

Die Analyse von CO2-Werten ist für die meisten Kommunen ein neues Thema, es bestehen daher noch viele Unsicherheiten bei der Erstellung solcher Bilanzen. Entsprechend unterschiedlich waren bisher die Herangehensweisen. Gesamt-CO2-Werte können für politische Entscheidungsträger eine wertvolle Orientierungsgröße für ihre Klimaschutzziele sein. Sie ermöglichen die Kontrolle von Maßnahmen zur CO2-Minderung und sind die Basis, um Klimaschutzprogramme erfolgreich weiterentwickeln zu können. Einheitliche Werte könnten Kommunen zukünftig ermöglichen, ihre Bilanzierungen miteinander zu vergleichen.

Teil des LAG 21 NRW-Projektes ist daher eine kritische Überprüfung der bestehenden Systeme, die Ermittlung der Bedürfnisse der Kommunen für ein handhabbares Bilanzierungssystem sowie die Aufstellung eines Indikatorensatzes mit der eine vergleichbare Bilanzierung bei kleinen und mittleren Kommunen durchgeführt werden kann.

Zur Durchführung des Gesamtprojektes wurde für jede Kommune eine Aufbauorganisation etabliert. Zentrales Element sind Steuerungsgruppen, diese bestehen jeweils aus Vertretern der Bürgerschaft, der NRO, der Unternehmen, der Verwaltung und der Politik. Die Projektträgerschaft und Koordination liegt bei der Landesarbeitsgemeinschaft Agenda 21 NRW e.V.

Als konstitutive Meilensteine werden in den Kommunen fünf dezentrale Workshops ausgerichtet. Darüber hinaus gibt es fünf Zirkeltagungen wo sich die Kommunen und weitere Interessierte zum zentralen interkommunalen Austausch treffen. Zum Abschluss ist die Erstellung eines Klimaschutzberichtes vorgesehen, dieser soll gleichzeitig der Einstieg in das nachhaltige Klimaschutzmanagementsystem der jeweiligen Kommune sein.

Zirkeltagung 3 und Vorträge

„Klima schützen und Spaß dabei“ – 3. Klimaplus-Zirkeltagung widmet sich der Kommunikation zwischen Bürgern und Akteuren

Wie kann man Klimaschutz ganz nah am Bürger umsetzen? Warum ist zuviel Wissen manchmal hinderlich? Welche Rolle spielt eigentlich die eigene Moral? Und wie kann man auch mit wenig Budget viel erreichen? Solche und andere Fragen wurden am 9. November auf der 3. Klimaplus-Zirkeltagung in Schmallenberg von den etwa 30 Teilnehmern diskutiert. Die LAG 21 NRW hatte dieses Mal das Thema Kommunikation in den Mittelpunkt gestellt.

Als Gastreferent konnte der Risiko-Forscher und Psychologe Prof. Dr. Helmut Jungermann von der TU Berlin gewonnen werden. Er erläuterte in sehr anschaulichen Beispielen die Schwierigkeiten, warum sich unser alltägliches Empfinden gegenüber Risiken jeglicher Art nicht auf den Klimawandel übertragen lässt. Darüber hinaus warnte er vor einer Überstrapazierung des Themas bei zu viel Informationsfluss. Vielmehr notwendig sei die Veranschaulichung der Folgen des Klimawandels im direkten Umfeld des Menschen. Auch die persönlichen Werte- und Moralvorstellungen spielen eine wichtige Rolle für das individuelle Verhalten und den Umgang mit dem Risiko Klimawandel.

Die Klimaplus-Kommunen Schmallenberg, Burbach und Rheine hatten danach Gelegenheit, ihre Projektfortschritte darzustellen. Unter anderem wurde dieses Mal auch das 1. Bioenergiedorf Ebbinghof in Nordrhein-Westfalen vorgestellt. Fünf Höfe haben sich zusammengeschlossen, um sich der Erzeugung und Nutzung ausschließlich klimafreundlicher Energien zu widmen.

Rheine stellte nicht nur aktuelle Kampagnen vor, sondern berichtete auch ausführlich über den Katastrophenalarm im Kreis Steinfurt im letzten August. Heftige Starkregenereignisse hatten zu Überschwemmungen und zum größten bisherigen Einsatz von Feuerwehr und THW geführt. Das Thema Anpassung an den Klimawandel nimmt also an Brisanz zu.

Viele praktische Tipps gab es abschließend von Armin Hingst von der Gestaltmanufaktur. Die zentrale Botschaft lautete dabei „Klimaschutz darf Spaß machen“. Häufig wird übersehen, dass das doch sehr ernste Thema Klimawandel mit Humor statt mit Zeigefinger besser beim Bürger ankommt. Auf dieses Prinzip setzt beispielsweise auch die Kampagne „Der Alte muss weg“ der Stadt Rheine oder die Kampagne „Gemeinsam für Klimaschutz“ der LAG 21 NRW. Klare und einfache Botschaften bewirken mehr als ein Übermaß an Informationen. Inhalte werden an der Lebenswelt der Zielgruppen ausgerichtet. Damit schließt sich der Kreis zum Eröffnungsvortrag. Medienwirksame und regionale Maßnahmen kosten nicht viel, bringen aber viel PR, vor allem wenn man sich Partner vor Ort sucht und Events an lokale Aktivitäten anbindet.

Die bei dieser Veranstaltung entstandenen Emissionen (z.B. durch die Anreisen mit dem Auto) werden über den CO2-Event-Rechner „CO2OL“ errechnet. Diese Emissionen werden über ein Wiederaufforstungsprojekt ehemaliger Brachflächen in Panama kompensiert.

Die Vorträge der 3. Zirkeltagung Klimaplus stehen hier zum Download bereit:
Risikokommunikation, Jungermann
Schmallenberg, Hentschel
Bioenergiedorf Ebbinghof, Peitz
Rheine, Wolters
Katastrophenalarm Kreis Steinfurt, Eggert
Klimakommunikation, Hingst

Zurück

LAG 21 NRW Newsletter

Jetzt anmelden und nachhaltig informiert werden.