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Welthunger-Index 2020: Zu wenig Fortschritte, zu große Krisenanfälligkeit

Essensverteilung in einem Slum bei Delhi, Indien während der Corona-Krise | Foto: Florian Lang/Welthungerhilfe

Der jährlich erscheinende Welthunger-Index der Welthungerhilfe zieht ein schlechtes Fazit für 2020 – und für ein baldiges Ende weltweiten Hungers. Ein Lösungsweg wäre das radikale Umdenken aktueller Ernährungssysteme.

In der Agenda 2030 haben sich die Vereinten Nationen darauf verständigt, 17 Ziele nachhaltiger Entwicklung global und bis zum Jahr 2030 umzusetzen. Das zweite Ziel im Katalog: „Kein Hunger.“ Dass dieses Ziel in den nächsten 10 Jahren verwirklicht werden kann, stellt die Welthungerhilfe mit ihrem Welthunger-Index nun stark in Frage.

Hunger läuft parallel zu anderen Krisen

Trotz messbarer Fortschritte zum Anfang des neuen Jahrtausends und einer Verbesserung der Einstufung des weltweiten Hungers in die Kategorie „mäßig“, würden die aktuellen Bemühungen nicht ausreichen. „Die Fortschritte sind zu langsam und die Hungersituation bleibt in vielen Ländern und Regionen ernst“ heißt es im Bericht zum Index. Fast 690 Millionen Menschen leiden laut Welthungerhilfe an Unterernährung.

Insgesamt 37 Länder werden laut Welthungerhilfe bis 2030 keinen niedrigen Hungerwert erreichen, in mehreren von ihnen habe sich der Hunger in den letzten acht Jahren noch verschlimmert. Grund seien Konflikte, Armut, Ungleichheit, Klimawandel und Gesundheitskrisen. Aktuell würde vor allem die Corona-Pandemie die Hungersituation drastisch verschärfen. Generell seien Länder, in denen die gemessenen Hungerwerte auf ernste bis sehr ernste Umstände hinweisen, „besonders anfällig für die Folgen der Gesundheits-, Wirtschafts- und Umweltkrisen des Jahres 2020.“

Ernährungssysteme müssen nachhaltiger werden

Als Lösungsweg zeigt die Welthungerhilfe ein Umdenken aktueller Ernährungssysteme auf. Diese müssten nachhaltiger und gerechter werden, für Menschen und die Umwelt. Ganz speziell bezieht die Hilfsorganisation sich dabei auf faire und auskömmliche Einkommen für Kleinbäuerliche Landwirt*innen. Nur deutlich veränderte Ernährungssysteme könnten kommenden Krisen standhalten, zukünftig funktionierten und die große Aufgabe bewältigen, den weltweiten Hunger bis zum Jahr 2030 zu beenden.

Weitere Informationen, etwa zu den am stärksten betroffenen Ländern und der Index-Berechnung, finden sich hier.

Der Welthunger-Index als Download.

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