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Neues Tool: Digitale Wärmekarte für kommunale Wärmeplanung

Wärmebedarf, Sanierungsstand, Emissionen: Eine neue Karte zeigt Wärmedaten für alle deutschen Kommunen auf einen Blick und frei zugänglich. Was dahinter steckt, fassen wir hier zusammen.

Rund die Hälfte der Endenergie wird in Deutschland für die Wärmeversorgung eingesetzt – für beheizte Wohnräume, warmes Wasser oder industrielle Prozesswärme. Dafür werden jedoch, wie aktuell noch in allen Energiesektoren, zu wenig erneuerbare Energiequellen genutzt. Um die Wärmewende in den Städten und Gemeinden erfolgreich umzusetzen, um Investitionen zu kalkulieren und Planungen langfristig anzulegen, braucht es deshalb kommunale Wärmeplanung.

Ein neues Tool soll Kommunen nun den Einstieg in die Wärmeplanung erleichtern: eine digitale Wärmekarte! Als interaktive Anwendung liefert diese Informationen zu Wärmebedarfen, CO2-Emissionen, Verteilung der Heiztechnologien und Sanierungsraten im Gebäudebestand.

So viel Wärme braucht NRW

So verrät die Karte etwa mit einem Klick aufs Bundesland Nordrhein-Westfalen, dass hier rund 55 Prozent Gasheizungen genutzt werden. Wärmepumpen machen nur 2 Prozent aus. 36,8 Prozent der Gebäude sind unsaniert, 50,9 Prozent teilsaniert. Der Wärmebedarf von 147 kWh ÷ (m² × Jahr) verursacht etwa 41 Millionen Tonnen CO2-Emissionen.

Zoomt man nun in die NRW-Karte hinein, erscheinen die einzelnen Kommunen des Landes. Verschiedene Farbabstufungen visualisieren direkt die errechneten Wärmebedarfe, per Klick öffnen sich die Datensammlungen. So lässt sich etwa feststellen, dass Lippetal einen der geringsten und Osnabrück einen der höchsten Wärmebedarfe hat.

Daten durch Algorithmus errechnet

Die statistischen Daten liegen für alle rund 11 000 Kommunen und 30 000 Postleitzahlgebiete in Deutschland vor. Sie stammen nicht aus realen Kundendaten, sondern werden u.a. von einem Algorithmus berechnet, der Parameter wie Sanierungsstatus, genutzte Heiztechnologie oder die Anzahl der Bewohner*innen berücksichtigt. Zudem werden frei zugängliche Datenquellen von Ämtern einbezogen.

Die Wärmekarte basiert auf einer Technologieplattform des E.on-Unternehmens DigiKoo. Bei der Vorstellung des Tools am 7. November in Berlin betonten Bundesbauministerin Klara Geywitz und E.on-CEO Leonhard Birnbaum, dass das Tool auch den gemeinschaftlichen Ansatz in der Wärmewende stärke. So könnten Kommunen sich über die Situation in den Nachbarstädten informieren, um Kooperationen zu initiieren oder Learnings auszutauschen. Bürger*innen könnten die Daten nutzen, um sich über die Wärmebedarfe ihrer Stadt zu informieren und sich an der Wärmeplanung zu beteiligen.

Hier geht's zur digitalen Wärmekarte.

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