Fokusgruppe „Nachhaltigkeit und Sport im Westen“ veröffentlicht Stellungnahme zur Dialogfassung der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie
21 Expert*innen aus Sport und Nachhaltigkeit bringen sich mit einer eigenen Stellungnahme in die Fortschreibung der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie ein. Vier Forderungen zeigen, an welchen Stellen der Sport konkret eingebunden werden sollte.
Sport gehört in die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie: davon sind die 21 Expert*innen der Fokusgruppe „Nachhaltigkeit und Sport im Westen“* überzeugt. Denn der Sport erreicht durch seine beispiellos dichte Vereins- und Verbandsstruktur zahlreiche Menschen aus allen gesellschaftlichen Schichten – und kann somit nicht nur Multiplikator für Nachhaltige Entwicklung werden, sondern auch entscheidende Beiträge zur Umsetzung der DNS leisten! Dafür braucht es aber den Rückenwind aus der Politik.
Position erfuhr bereits große Unterstützung
Wie genau der Sport für Nachhaltigkeit wirken kann und wieso eine stärkere Berücksichtigung in der DNS so wichtig ist, hat die Fokusgruppe im Frühjahr bereits in einem Positionspapier dargelegt.
Das Papier unterstützen übrigens mehr als 130 weitere Organisationen aus den Bereichen Sport und Nachhaltigkeit, die sich auf einer Unterstützer*innen-Liste eingetragen haben. Darunter Landessportbünde, Kommunen, bekannte Vereine, große NGOs, Unternehmen und mehr. Zur Liste.
Konkrete Bezüge zur Dialogfassung der DNS
Aufbauend auf den Inhalten des Positionspapiers wurde nun eine Stellungnahme durch die Fokusgruppe erarbeitet, die in den offiziellen Konsultationsprozess zur Weiterentwicklung der DNS eingereicht wurde und sich auf die im Juni 2024 veröffentlichte Dialogfassung bezieht.
Grundsätzlich wird in der Stellungnahme positiv bewertet, dass der Sport als wichtiger Akteur zur gesellschaftlichen Mobilisierung und Teilhabe benannt wird. Allerdings bleibe eine „angemessene Verankerung des Sports in seiner gesamthaften Bedeutung für die Transformation zur Nachhaltigkeit“ weiterhin unterrepräsentiert. Eine gezieltere Berücksichtigung der vielfältigen Potenziale sei ratsam.
Vier Forderungen zeigen, an welchen konkreten Stellen der Sport besser eingebunden werden sollte:
- Förderung von internationalen Sportpartnerschaften für gerechte Transformationsprozesse
- Einbindung von Sport in relevante Transformationsbereiche
- Anerkennung des Sports für eine gelebte Transformation über Beispielnennung als zivilgesellschaftlicher Akteur hinaus
- Integration eines Indikators zum Nachhaltigkeitsengagement des Sports
So stärkt Sport die Transformation
Die Expert*innen sprechen sich im Bereich „Menschliches Wohlbefinden und Fähigkeiten, soziale Gerechtigkeit” dafür aus, den Sport im Rahmen der Maßnahmen zur Stärkung gesellschaftlicher Ressourcen sowie in die geplante zielgruppenspezifische Nachhaltigkeitskommunikation einzubinden.
Beim Thema „Nachhaltiges Bauen“ sollten Sportstätten in den Fokus rücken. Da Sanierungen dringen nötig und unausweichlich sind, könnten Nachhaltigkeitskriterien in den Förderungen zu Ressourcenschonung und Klimaneutralität beitragen.
Zu „Teilhabe und Mobilisierung“ wird eingefordert, das Ehrenamt im Sport deutlicher zu fördern. Zudem sollten Sportakteur*innen in Gremien zur Nachhaltigkeit hinreichend eingebunden werden. Sport(groß)veranstaltungen sollten grundsätzlich mit Nachhaltigkeit verknüpft werden.
Letztlich fehlt dem Expert*innengremium ein messbarer Indikator mit Bezug zum Sport. Dieser soll „das Engagement, bspw. hinsichtlich Nachhaltigkeitsstrategien in Sportvereinen und -verbänden, sichtbar und evaluierbar machen.“
Das ganze Dokument steht hier zum Download.
*Diese Organisationen sind in der Fokusgruppe vertreten: 1. FSV Mainz 05, ANU Hessen, BSV RLP, CSCP, Deutsche Sporthochschule Köln, DFB, DOSB, ELAN RL, FC Viktoria Köln, LAG 21 NRW, Landessportbund Hessen, Landessportbund NRW, Landessportbund Rheinland-Pfalz, Landesstiftung „Miteinander in Hessen“, NABU NRW, Nuremberg Campus of Technology, SC Paderborn 07, Städtetag NRW, Sport- und Bäderamt Saarbrücken, Sportjugend Hessen, Umwelt-Campus Birkenfeld