Rückblick zur Konferenz „Auf dem Spielfeld“: Zukunftsvisionen für nachhaltigen Sport
Junge Perspektiven und frische Ideen für nachhaltigen Sport waren am 08. November bei der Konferenz „Auf dem Spiefeld“ in Köln gefragt. Rund 80 Teilnehmende tüftelten gemeinsam an Ideen, was das Sporttreiben in NRW in einer nachhaltigen Zukunft ausmachen wird.
Draußen graues Novemberwetter, drinnen eine Arena voll bunter Ideen: In der Kölner STRASSENKICKER.BASE trafen sich am 08. November Akteur*innen aus Sport, Zivilgesellschaft, Verwaltung und Wissenschaft für die Konferenz „Auf dem Spiefeld“. Dabei waren insbesondere junge Pionier*innen des Sports eingeladen hier ihre Ideen ins Spiel zu bringen.
Denn: Die Impulse des Tages werden an die Fördergeber*innen des Ministeriums für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes NRW (MUNV NRW) weitergeleitet, die damit die Relevanz des organisierten Sportes für die Nachhaltige Entwicklung im Land und die Stimmen der jungen Generation aufgreifen. „Noch ist der Sport nicht in der Nachhaltigkeitsstrategie von NRW verankert – doch die Durchschlagskraft steht außer Frage“, kommentierte Isabel Meyer-Bewerunge vom MUNV NRW in ihren Grußworten. „Und wie konstruktiv die Impulse der jungen Generation sind, zeigten uns auch die Ergebnisse von ‚Mitmischen NRW‘ – hier wollen wir anknüpfen.“
Ratespiel offenbart spannende Einblicke
Inhaltlich ging es verspielt in den Tag: Mit einem Guessing Game. In diesem an die populäre TV-Show „Herzblatt“ angelehnten Format, löcherte Säbelfechterin Léa Krüger zwei Geheimgäste mit Fragen zu ihrem Nachhaltigkeitsengagement in NRW. So konnten Eckpfeiler für gelungenes Engagement und bereits bestehende Aktivitäten für Nachhaltige Entwicklung in NRWs Sportlandschaft spielerisch erfahrbar gemacht werden. Auch das Publikum konnte Antworten geben und zeigen, welches Nachhaltigkeitsverständnis im Raum herrschte.
Hinter der Schattenwand verbargen sich übrigens Svea Loer vom Schwimmverband NRW aus dem Jugendausschuss Nachhaltigkeit und Helen Gampper von der FISU Rhine-Ruhr 2025, die anschließend auch in einer Diskussionsrunde mit dem Publikum in den Austausch gingen. Besprochen wurde unter anderem, wie die Lücke zwischen Befürworter*innen und Gegner*innen einer sozial-ökologischen Transformation überbrückt werden kann oder wie Organisationen zielgerichtet vom Wissen ins Handeln kommen können.
Praxisbeispiele sorgen für Inspiration
Im nächsten Programmpunkt stellten sechs Vereine verschiedener Größen ihre Aktivitäten und Praxisbeispiele für Nachhaltige Entwicklung vor. Für diese wurden sie im WestDerby Zukunft nominiert, der Auszeichnung für nachhaltige Sportvereine von RENN.west. Auf der Bühne inspirierten die Vereinsvertreter*innen nicht nur durch das Aufzeigen konkreter Handlungsmöglichkeiten im Verein, sondern auch durch ihre Leidenschaft, etwas zum positiven Wandel beizutragen. (Infos, welche Vereine dabei waren und wer später am Abend die Siegestrophäen mit vom Platz nahm - weiter unten.)
Mini-Hackathon beschert konkrete Handlungsansätze
Anschließend startete mit dem Mini-Hackathon der interaktive Part der Konferenz. Aus zehn Nachhaltigkeitsherausforderungen für den Sport konnte das Publikum per Abstimmung vier zur weiteren Bearbeitung auswählen. Vier Gruppen arbeiteten dann gemeinsam an innovativen Ideen zu den Themen:
- Gesunde Ernährung
- Demokratieförderung
- Nachhaltige Mobilität
- Ressourcenschutz
Nach kreativem Brainstormen und konstruktiven Gesprächen brachten die Gruppen ihre konkreten Projektideen per Pitch in die Arena.
Im Bereich Gesunde Ernährung wurde die Idee digitaler Ernährungspläne, die auch im Vereinscaterin berücksichtigt werden, besprochen. Gesunde Snackautomaten und Infos für Eltern waren ebenfalls Teil des Pitchs.
Die Gruppe Demokratieförderung stellte eine neue neue Herangehensweise für Mitgliederversammlungen vor, die durch bessere Einbindung und mehr Mitbestimmung zur Demokratieübung werden können.
Zum Thema Mobilität entwarfen die Teilnehmenden ein Challenge-Konzept, dass ähnlich dem Stadtradeln im Verein (sowie in der regionalen Vereinslandschaft) zum Kilometersammeln per Fahrrad animiert.
In Sachen Ressourcenschutz konzipierte die zugehörige Gruppe, mit dem Ziel auf Sportveranstaltungen den Ressourcenverbrauch zu reduzieren, einen Verbund zwischen lokalen Vereinen und Organisationen zum Teilen, Ausleihen und Weitergeben von Materialien. Eine App solle diese Sharing-Economy stützen.
Auch die Pitches wurden vom NRW-Umweltministerium mit großem Interesse aufgenommen, da sie ganz konkrete Ansatzpunkte benennen sowie ausschöpfbare Potenziale des Sports sichtbar machen.
Keynote zeigt, warum der Sport ein Nachhaltigkeitsmeister ist
Zum Abschluss hielt Hockey-Nationalkapitänin Nike Lorenz eine inspirierende Keynote. Ihre wichtigste Erkenntnis: Im Sport ist man nie allein und verfügt stets über ein breites und vielfältiges Netzwerk, in dem sich schnell Allianzen schließen lassen. Für Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit lasse sich so eine starke Bewegung erschaffen. „Diese Kraft gilt es zu nutzen!“
Anschluss: Auszeichnung nachhaltiger Vereine
Nach der Konferenz schloss sich die Auszeichnungsfeier im WestDerby Zukunft an. Welche der sechs Vereine, die schon während der Konferenz durch ihr Repertoire an Nachhaltigkeitsaktivitäten begeisterten, den jeweils 1. Platz in ihrer Kategorie erringen konnten, verraten wir hier.
Weitere Infos, Hintergründe und Materialien rund ums Thema „Nachhaltigkeit im Sport“ finden Sie auf unserer Themenseite.