OB-Barometer 2025: Finanzfragen und Demokratiesorgen treiben Städte um

Eine jährliche Befragung von Oberbürgermeister*innen deutscher Großstädte unterstreicht: Das Thema Finanzen treibt die Kommunen um. Erstmals wurde auch nach Demokratieskepsis und Rechtspopulismus als Herausforderung gefragt.

Schon im Jahr 2024 stuften die im OB-Barometer befragten Verwaltungsspitzen das Thema „Finanzen“ als wichtigste Aufgabe der eigenen Stadt ein. Damals mit 50 Prozent der Stimmen – inzwischen sogar mit 70 Prozent! So viele Nennungen erhielt in der Historie der Befragung bisher kein Thema.

Verständlich, hängen doch alle folgenden Themen direkt mit den Finanzierungsmöglichkeiten zusammen. Den zweiten Platz teilen sich das Thema Wohnen und die Unterbringung und Integration von Geflüchteten (beide mit 35 Prozent). Danach folgt Klimaschutz mit 30 Prozent – rund zehn Prozentpunkte weniger als im Vorjahr (2022 belegte das Thema Platz 1, 2023 Platz 2, 2024 Platz 4). Ersichtlich wird, dass die Dringlichkeit von Klimaschutzmaßnahmen weiter aus dem Blick gerät.

Rechtsruck als kommunale Krise

Angesichts aktueller gesellschaftlicher Entwicklungen wurde 2025 erstmals nach dem Thema „Demokratieskepsis und Rechtspopulismus“ als krisenbedingte Herausforderung für die eigene Stadt gefragt. 80 Prozent sehen hier eine „große“ bis „sehr große“ Herausforderung.

Ebenfalls stark bewertet wurden Themen wie die Attraktivitätssteigerung der Innenstädte (84%), steigende Sozialausgaben (85%) und die Wärmewende (90%).

Finanzen und Klima bleiben Zukunftsthemen

Für die nahe Zukunft sehen die Stadtspitzen weiter das Thema Finanzen im Fokus (68 Prozent der Nennungen). Beim Blick auf die kommenden Jahre wurde zudem der Klimaschutz wieder häufiger benannt: Mit 42 Prozent Platz 2, jedoch mit 15 Prozentpunkten weniger als im Vorjahr benannt (damals noch Platz 1).  Bei der Geflüchtetenthematik wird ein Rückgang erwartet: in 2025 gab es 33 Prozent, in 2024 noch 38.

Das OB-Barometer des Deutschen Instituts für Urbanistik (Difu) wird von infratest dimap umgesetzt. Im Zeitraum vom 23. Januar bis 12. März 2025 wurden 197 (Ober-)Bürgermeister*innen deutscher Städte ab 50.000 Einwohnenden befragt, wovon 135 Antworten einreichten.

Alle Antworten und weitere Analysen zum OB-Barometer hier.