Wie steht es um die lokale Umsetzung der Agenda 2030? Nachbericht zur Netzwerktagung
Am 26. Mai 2023 luden wir gemeinsam mit der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) von Engagement Global zu einer Netzwerktagung für Kommunen nach Köln. Im Fokus stand die Frage, wie es um die lokale Umsetzung der Agenda 2030 steht und welche Hebel jetzt mehr Tempo bringen können. Der Titel der Veranstaltung lautete: "Halbzeitbilanz: Lokale Umsetzung der Agenda 2030 – Die fünf Hebel der Transformation zur Nachhaltigen Entwicklung".
Seit der Unterzeichnung der Agenda 2030 sind knapp acht Jahre vergangen. Doch wie steht es um die Umsetzung der 17 SDGs? Dieser Fragen gingen 40 Kommunalvertreter*innen und Interessierte aus der Zivilgesellschaft im Zuge der Netzwerktagung nach.
Diese fand im Rahmen des Projekts „Global Nachhaltige Kommune NRW“ statt. Im Projekt haben Modellkommunen bereits in breiten Beteiligungsprozessen integrierte Nachhaltigkeitsstrategien oder Nachhaltigkeitsberichte erarbeitet. Das Projekt wird gemeinsam durchgeführt von der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) in Kooperation mit der LAG 21 NRW. Mit den Strategien unterstützen die Kommunen die Umsetzung der internationalen Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 der Vereinten Nationen (die SDGs), der Nachhaltigkeitsstrategie des Bundes sowie der Nachhaltigkeitsstrategie des Landes NRW.
Nun stellt sich die Frage was auf den verschiedenen politischen Ebenen beigetragen werden kann, um die Ziele zu fokussieren.
Handlungsbedarfe sind dringend
Am 26. Mai 2023 sind die Ausrichtenden und die Kommunen aller Laufzeiten des Projektes „Global Nachhaltige Kommune“ sowie weitere Interessierte aus Kommunen und Zivilgesellschaft zusammengekommen um über den Umsetzungstand der Agenda 2030 zu sprechen.
In einem Grußwort würdigte Andreas Haack, Beigeordneter der Stadt Köln, die bereits erlangten Fortschritte im Zuge der Agenda 2030. Wie der aktuelle Umsetzungsstand der Agenda 2030 einzuschätzen ist, fasste Dr. Axel Berger zusammen, Geschäftsführender Direktor SDSN Germany und stellvertretender Direktor des German Institute of Development and Sustainability (IDOS). Festzuhalten ist, dass voraussichtlich keines der 17 SDGs bis 2030 die Zielsetzung erreicht und dass es hier dringenden Handlungsbedarf gibt.
Im Anschluss erläuterte Sabine Drees vom Deutschen Städtetag, welche Mitwirkungsmöglichkeiten die Kommunen zur Erreichung der SDGs haben. Sie verdeutlichte die bisherigen Entwicklungen und beschrieb die Ambivalenz der sich gegenseitig beeinflussenden SDGs.
Ambitionsniveau muss gesteigert werden
Zudem wurde in einer spannenden Podiumsdiskussion zur Überschrift „Halbzeitbilanz: Herausforderungen und Chancen“ diskutiert. Teilgenommen haben neben Michael Herrmanns vom Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen (MUNV) auch der Bürgermeister der Stadt Rheinberg Dietmar Heyde und Dr. Till Winkelmann von der SKEW. Moderiert wurde die Diskussion von Dr. Klaus Reuter, Geschäftsführer der LAG 21 NRW.
Identifiziert werden kann, dass das Ambitionsniveau deutlich erhöht werden muss, um die Ziele zu erreichen. Es wurde jedoch positiv bewertet, dass sich viele Kommunen bereits im Themenfeld Nachhaltigkeit bewegen und eine hohe Handlungsdynamik gespürt wird. Das wachsende Bewusstsein und das Learning aus den bisherigen Jahren kann genutzt werden um in der zweiten Hälfte bis 2030 die Ziele verstärkt anzugehen.
Austausch zu bisherigen Veränderungen und guten Ansätzen
In einem Austauschformat hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit sich über bisherigen Veränderungen in den Bereichen Politik, Verwaltung und Gesellschaft auszutauschen. Zudem stellten drei Kommunalvertreter*innen Best-Practice-Beispiele zu unterschiedlichen Themen vor. Sebastian Witte von der Stadt Arnsberg präsentierte das Nachhaltigkeitsfestival „Schlabberkappes“, Jan Schuster von der Stadt Eschweiler erläuterte die Städtepartnerschaft mit der Municipality Keta in Ghana. Im Anschluss stellten Rani Noteborn und Verena Schwarte aus der Stadt Bonn vor, wie ihre Kommune den Haushalt in Richtung Nachhaltigkeit umstellt.
Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategien beginnt
Im Projekt "Global Nachhaltige Kommune NRW" geht es nach Erarbeitung der Nachhaltigkeitsstrategien und -berichte nun an die Umsetzung in den Kommunen, die die Ziele der Agenda 2030 weiter verfolgen. Die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt von Engagement Global setzt GNK NRW in Kooperation mit der LAG 21 NRW im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung um.