Diese Seite teilen
Link kopieren
Newsletter

Digitale Netzwerktagung GNK NRW: die soziale Dimension der Nachhaltigkeitstransformation im Fokus

Mit rund 70 Teilnehmer*innen fand am 9. Dezember 2021 die digitale Netzwerktagung im Rahmen der dritten Projektlaufzeit von „Global Nachhaltige Kommune NRW“ (GNK NRW) statt. Im Nachbericht finden Sie spannende Ansätze zum Fokusthema "Just Transition".

Kommunen aller drei Laufzeiten von GNK NRW konnten im Rahmen der Veranstaltung in den Erfahrungsaustausch treten und sich intensiv zur Entwicklung ihrer kommunalen Nachhaltigkeitsstrategien und Nachhaltigkeitsberichte austauschen und vernetzen. Im Rahmen der dritten Projektlaufzeit von GNK NRW erarbeiten aktuell sechs Kommunen aus NRW kommunale Nachhaltigkeitsstrategien, zehn Kommunen erproben sich mit dem Berichtsrahmen Nachhaltige Kommune (BNK) an der Nachhaltigkeitsberichterstattung.

Prof. Dr. Uwe Schneidewind, Oberbürgermeister der Stadt Wuppertal, eröffnete die Netzwerktagung mit einem Grußwort und führte in den inhaltlichen Schwerpunkt der Veranstaltung, der sozial gerechten Gestaltung der Nachhaltigkeitstransformation, ein. Im Namen der SKEW von Engagement Global begrüßte Dr. Till Winkelmann die Teilnehmenden und betonte zudem die zentrale Rolle der Kommunen bei der Umsetzung der Agenda 2030. Dr. Klaus Reuter, Geschäftsführer der LAG 21 NRW, griff in seinem Grußwort zudem den zentralen Grundsatz „Leave no one behind“ der Agenda 2030 auf und beleuchtete auftretende Zielkonflikte bei der sozial-ökologischen Transformation.

Kurzimpulse und Diskussionsrunde zum Thema „Just Transition“

Der Fokus der diesjährigen Netzwerktagung lag auf dem Thema „Just Transition“. Spannende Impulse zur Rolle der sozialen Dimension in der globalen und lokalen Nachhaltigkeitstransformation lieferten dazu die Referent*innen Prof. Dr. Cornelia Füllkrug-Weitzel, ehemalige Präsidentin von Brot für die Welt und Mitglied des Rates für Nachhaltige Entwicklung, Manfred Belle des Eine-Welt-Netzes NRW, Dieter Schäfer aus dem ver.di-Gewerkschaftsrat sowie Eberhard Büttgen aus der Stadt Eschweiler.

Dabei betonte Manfred Belle, dass die soziale Dimension der Nachhaltigkeit einen Perspektivwechsel bedeutet. „Wir müssen die Welt aus Sicht der Betroffenen von sozialer Ungleichheit sehen. Ohne Rücksicht auf die soziale Dimension werden wir die gesellschaftliche Mehrheitsfähigkeit einer erfolgreichen Nachhaltigkeitstransformation nicht erreichen“, verdeutlichte er.

Auch Prof. Dr. Cornelia Füllkrug-Weitzel beleuchtete dabei die Rolle der sozialen Gerechtigkeit innerhalb der Nachhaltigkeitstransformation und appellierte, dass die Nachhaltigkeitswende nicht nur als Energiewende verstanden werden soll, sondern auch „das Ende der sozialen Ungerechtigkeit bedeuten muss“.

Eine große Herausforderung sei es dabei mitunter, sozial benachteiligte Gruppen an der sozialen Nachhaltigkeitstransformation aktiv zu beteiligen, so Dieter Schäfer. Eberhard Büttgen betonte dabei auch die Relevanz positiver Botschaften und Perspektiven, um den Verlustängsten der Menschen im Zuge der Nachhaltigkeitstransformation entgegenzuwirken.

Elevator-Pitches zu kommunalen Leuchtturmprojekten

Im Rahmen der Netzwerktagung durften sieben GNK-NRW-Kommunen ausgewählte Leuchtturmprojekte in Form von zweiminütigen Elevator-Pitches vorstellen, welche die sozialen Fragen der Nachhaltigkeitstransformation aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchten.

Mit dabei war das Projekt „Miteinander Reden“ und „Jugend entscheidet“ der Gemeinde Kalletal, welches die Partizipation und Vernetzung der Bürger*innen fördert. Die Stadt Dortmund stellte das Forschungsprojekt iResilience vor, in welchem soziale Innovationen und intelligente Stadtinfrastrukturen für die resiliente Stadt der Zukunft untersucht werden. Eine Vielzahl an Förderprogrammen kann hingegen über das Projekt „Bochum Fonds“ der Stadt Bochum, einem Fördertopf für bürgerschaftliches Engagements, realisiert werden.

Weitere Projekte wurden von der Stadt Münster, der Stadt Solingen, der Verbraucherzentrale NRW sowie von Engagement Global vorgestellt.

Interaktiver Nachmittag: Austausch an Themenstationen

Über das virtuelle Konferenztool wonder.me konnten sich die Teilnehmenden am Nachmittag der Netzwerktagung an moderierten Themenstationen zu verschiedenen Themenbereichen austauschen. So wurde zur Nachhaltigkeitsberichterstattung nach BNK, zu Beteiligungsprozessen in der Erarbeitung und der Umsetzung von Nachhaltigkeitsstrategien, der Fortschreibung von Nachhaltigkeitsstrategien, der Einbindung von Kommunalpolitik in die Strategieerarbeitung und zur Nachhaltigen Kommunalverwaltung diskutiert. Eine zweite Runde bot zusätzlich die Möglichkeit zu einem freien Austausch unter den Teilnehmenden.

Ausblick für das GNK Netzwerk

Die digitale Netzwerktagung endete mit einem Ausblick für das GNK NRW Netzwerk. So wird die Abschlussveranstaltung der jetzigen Projektlaufzeit im November 2022 stattfinden. Trotz corona-bedingter Verlegung in den digitalen Raum gelang im Rahmen der Veranstaltung ein reger Austausch zwischen den Kommunen, die vielfältige Anregungen und Impulse zu den verschiedenen Themen im Rahmen der kommunalen Nachhaltigkeitstransformation sammeln konnten.

Die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) von ENGAGEMENT GLOBAL setzt das Projekt mit der LAG 21 NRW im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung um. Weitere Informationen und Downloads rund um das Projekt GNK NRW finden Sie hier.

Zurück

LAG 21 NRW Newsletter

Jetzt anmelden und nachhaltig informiert werden.