#MitmischenNRW: Jugendforderungen zur NRW-Nachhaltigkeitsstrategie erschienen
115 Forderungen für die anstehende Weiterentwicklung der NRW-Nachhaltigkeitsstrategie haben Jugendliche im Rahmen des Partizipationsformats #MitmischenNRW erarbeitet. Welche Ideen sich darin finden, verraten wir hier.
Wer gestaltet die Welt von morgen, in der die Jugend von heute leben wird? Damit Jugendliche in NRW mehr über die Zukunft mitbestimmen können, wurde u.a. das partizipative Format #MitmischenNRW mit Förderung vom NRW-Umweltministerium durch Germanwatch und den Landesjugendring NRW umgesetzt.
Eine junge, neunköpfige Projektgruppe bereitete dazu eine Konferenz vor, bei der Anfang Juni Jugendliche aus ganz NRW in Wuppertal gemeinsam Visionen für eine lebenswerte Zukunft entwickelten – und diese zu Anforderungen für die Weiterentwicklung der NRW-Nachhaltigkeitsstrategie ausformulierten.
Forderungen entlang der 17 SDGs
Daraus ist nun ein Katalog von 115 Forderungen entstanden, die entlang der 17 globalen Nachhaltigkeitsziele (SDGs) geordnet werden.
Drei allgemeine Forderungen gehen den spezifischen Impulsen voran: Es sollen Grundvoraussetzungen für ein nachhaltiges NRW geschaffen werden, etwa durch ein Verfassungsziel „Klimaschutz“ oder verschlankte Bürokratie. Die Grundpfeiler der Strategie sollen gesetzt werden, etwa durch rechtliche Bindung und die Kopplung an den Haushalt in Form eines Nachhaltigkeitshaushaltes. Und in NRW soll Jugendbeteiligung aktiv gelebt werden, etwa durch ein Wahlalter von 16 Jahren oder einen Jugend-Nachhaltigkeitsrat mit Vetorecht.
Bildung und Ernährung im Fokus
Im Bereich der konkreten, zu den SDGs zugeordneten Forderungen finden sich die meisten bei SDG 2 sowie SDG 4 (jeweils elf Forderungen). Für den Bereich Ernährung und Landwirtschaft wird etwa gefordert, allen Menschen Zugang zu regionalen, saisonalen Bioprodukten zu ermöglichen, kleine bäuerliche Betriebe zu schützen oder Massentierhaltung in NRW abzuschaffen. Im Bereich Bildung geht es u.a. um eine Anpassung der Lehrpläne an die Lebenswirklichkeit junger Menschen, eine BAfÖG-Reform, mehr Lehrer*innen und Schulsozialarbeit sowie Bildung, die zu Engagement befähigt.
Weiter finden sich Forderungen nach einer paritätischen Besetzung des Kabinetts (SDG 5), einem entschlossenem Kohleausstieg und keiner E-Fuels-Förderung (SDG 7), einer Sustainable Finance Strategie für NRW (SDG 8), einem sofortigen Tempolimit von 100 km/h auf Autobahnen (SDG 9) oder der Anerkennung von Diskriminierung sowie Klimafolgen als Fluchtursache (SDG 10).
Forderungen für Stadtentwicklung, Umweltschutz und globale Partnerschaften
Für eine starke Umsetzung von SDG 11 (Nachhaltige Städte) fordern die Jugendlichen die Umfunktionierung öffentlicher Räume, gemeinwohlorientierte Wohnungspolitik, reduzierte Flächeninanspruchnahme sowie starken ÖPNV bei autofreien und fahrradfreundlichen Innenstädten.
Ökologische Forderungen umfassen einen Klimacheck für Förderprogramme, mehr finanzielle Mittel für kommunalen Klimaschutz sowie das Ziel der Klimaneutralität NRWs bis 2040 (SDG 13). Zudem die Einräumung der Grundrechte für Natur und Gewässer (SDG 14), ambitioniertere Umweltschutzziele und konkrete Ziele zum Aufhalten des Insektensterbens (SDG 15).
Und auch mehr Schutz vor Rechtsruck sowie diverser besetzte Kontrollinstanzen (SDG 16) plus mehr globale Städtepartnerschaften (SDG 17) finden sich im Katalog.
Weitere Infos zu #MitmischenNRW finden sich hier.
Das komplette Dokument mit allen 115 Forderungen steht hier zum Download.