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Meine Wunschdomain bei StattParkKultur: „Die Menschen durch positive Knöllchen erreichen“

Das Künstler*innen-Duo im Orakelzelt. / Foto: Meine Wunschdomain

Städtische Parkplätze künstlerisch umgestalten, mit Menschen ins Gespräch kommen, Mobilität neu denken: Das ist die Idee von StattparkKultur im September 2019 rund um den Parking Day. Das Künstler*innen-Duo Meine Wunschdomain ist am 21.9. in Detmold dabei. Hier sprechen die beteiligten Künstler*innen schon jetzt darüber, was sie für die Parkplätze planen, wie sie mit gereizten Reaktionen umgehen wollen - und warum die Mobilitätswende sie auch auf künstlerischer Ebene interessiert.

Knut Schulz und Julia Nietzsche bilden Meine Wunschdomain. Am 21. September werden sie aus einer Parkbucht in Detmold eine grüne Oase erwachsen lassen und im Orakelzelt mit Passant*innen in deren ganz persönliche nachhaltige Zukunft schauen.

Wie geht ihr damit um, wenn Autofahrer*innen gereizt auf die umgewandelten Parkplätze reagieren?

Knut Schulz und Julia Nietzsche: Ah, spannende Frage. Wir haben uns noch gar nicht mit der Vorstellung gereizter Autofahrer*innen beschäftigt. Irgendwie gehen wir davon aus, dass alle ganz verzaubert sein werden von unserer kleinen Oase.

Wie erreicht ihr sie?

Gerade haben wir überlegt, dass wir sie durch eine Art positives Knöllchen erreichen: Wir klemmen freundliche Einladungen zu unserer Aktion hinter die Scheibenwischer.

Mit welchen Verkehrsmitteln seid ihr am meisten unterwegs und warum?

Wir sind am meisten mit dem Fahrrad, der Bahn und dem Zug unterwegs. Weil wir kein Auto fahren. Fahrrad: macht Spaß und ist flexibel. Zug und Bahn: Da bewegen wir uns fort und können währenddessen andere Dinge tun (lesen, arbeiten, meditieren) oder aus dem Fenster schauen. Außerdem können wir aufstehen, uns wieder hinsetzen und oft gibt es ein Klo an Bord und manchmal vegane Pommes.

Wenn ihr einen Parkplatz auf Dauer umgestalten könntet, wie würde dieser dann aussehen? Wo befindet er sich und warum ausgerechnet dort?

Knut: Ich würde den Parkplatz in meinem Hinterhof umgestalten. Dann könnte meine Tochter dort spielen und es gäbe einen kleinen Garten für die Bewohner*innen und ein paar Bäume auf einer Wildblumenwiese mit vieeeeelen Insekten.

Julia: Ich würde sämtliche Parkplätze und Parkhausdächer in wilde Wiesen umwandeln. Längerfristig könnten die Parkhäuser als alternative Räume genutzt werden: Zum Skaten, für Aufführungen/Veranstaltungen, als Ateliers, Fahrradstellplatz und evtl. als Hühnerstall.

Vielen Dank für die Antworten!

Die Fragen stellten das NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste und die LAG 21 NRW.

 

Ablauf von StattParkKultur in Detmold im Rahmen der B-WUSST Woche:

20.9.2019 | 12-18 Uhr | Krumme Straße
Mit: Die Happy Few – „Es war einmal in Westdeutschland“
Die Happy Few erforschen mit Detmolder Expert*innen die Mobilität der Zukunft: „Am 20. September 2019 werden wir in einer Parklücke in der Krumme Straße eine Zeitkapsel für das Jahr 2035 in die Welt setzen und laden alle Bürger*innen ein, im Autokino noch einmal gemeinsam mitzuerleben, warum wir Deutschen unsere Autos so lieben.“ Die Happy Few suchen noch Detmolder Bürger*innen, die Lust haben etwas über ihre Beziehung zum eigenen Auto zu erzählen - egal ob positiv oder negativ. Außerdem suchen sie Menschen, die Lust haben Grußbotschaften ins Jahr 2035 zu schicken.

21.9.2019 | 10-16 Uhr | Rosental
Mit: Meine Wunschdomain – „PARK*PLATZ*ORAKEL“
Im Orakelzelt von „Meine Wunschdomain“ können Besucher*innen eine Zukunftsperformance erleben – und auf der Bank davor andere Menschen mit Visionen oder Fragen treffen: „Die irritierend einladende und freundlich-grüne Gestaltung des kleinen Idylls auf dem Parkplatz am Rosental gegenüber der Stadthalle wollen wir nach Prinzipien der Nachhaltigkeit entwickeln.“ Meine Wunschdomain freuen sich über Pflanzenleihgaben jeglicher Art, damit am 21.9. von 10-16 Uhr der Parkplatz am Rosenthal in eine grüne Oase verwandelt werden kann.

Auch in Unna gibt es am 17.9.2019 StattParkKultur - mehr dazu hier.


StattParkKultur NRW ist ein Projekt von LAG 21 NRW und NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste (LFDK) und findet rund um den jährlichen Parking Day statt. Das Projekt wird vom Rat für Nachhaltige Entwicklung über den Fonds Nachhaltigkeitskultur im Rahmen des Ideenwettbewerbs „Mobilitätskultur und Nachhaltigkeit“ gefördert.

Video: Ruppe Koselleck - "Pariser Probeparken meiner Porschesammlung"

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