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Zirkuläres Wirtschaften: NRW hat beste Voraussetzungen für den Wandel

Eine neue Studie des Wuppertal Instituts zeigt, wie es aktuell um Kreislaufwirtschaft in NRW bestellt ist. Beleuchtet werden die Stärken und Schwächen der vorliegenden Strukturen, zudem werden 15 Maßnahmen für den Wandel hin zur zirkulären Wirtschaft in NRW formuliert.

Ressourcen schonen, Klima schützen und zukünftig wettbewerbsfähig bleiben – zirkuläres Wirtschaften ist einer der großen Hebel für Nachhaltige Entwicklung.

Potenziale NRWs weltweit vergleichslos

Laut einer neuen Studie des Wuppertal Instituts verfügt NRW „wie kaum eine Industrieregion weltweit über die notwendigen Potenziale“, um erfolgreich auf Kreislaufwirtschaft umzusteuern. Dazu hat die Studie "NRW 2030: Von der fossilen Vergangenheit zur zirkulärem Zukunft" ein umfassendes Bild des Ist-Zustands in NRW zusammengestellt – der Blick geht dabei auf Förderstrukturen, die Forschungslandschaft und die in NRW angesiedelte Industrie. Zu letzterem wurden ausgewählte Schlüsselwertschöpfungsketten betrachtet, wie etwa die Glas-, Lebensmittel-, Auto- oder Kunststoffindustrie.

Forschung, Förderung, Industrie: Zirkuläres Wirtschaften in NRW breit vertreten

Laut Studie ist das Thema der zirkulären Wertschöpfung in NRWs Lehre und Forschung angekommen und wird umfassend und innovativ behandelt. Kooperationen und Vernetzungen zwischen Hochschulen seien aber noch ausbaufähig.

Der Förderstruktur zur Kreislaufwirtschaft wird ebenfalls eine sehr positive Entwicklung attestiert. Schwach seien hier die Häufigkeit wenig koordinierter Einzelaktivitäten und die oft nur indirekte Ansprache von Kreislaufwirtschaft. Beides erschwere den Zugang zu Förderung.

Der Status quo der untersuchten Industriezweige in NRW wird als komplex beschrieben – jeder Zweig habe eigene Stärken und Schwächen. Grundsätzlich haben laut Studie aber alle Branchen ein Verständnis für den Stellenwert zirkulären Wirtschaftens für die Umwelt und die eigene Wirtschaftlichkeit und haben Schritte eingeleitet.

NRWs Stärken und Schwächen

Die Potenziale Nordrhein-Westfalens für Kreislaufwirtschaft werden in der Studie mehrmals betont. Als besondere Stärken werden dabei folgende Aspekte hervorgehoben:

  • Räumliche Konzentration vieler Schlüssel-Akteure in zentralen Wertschöpfungsketten
  • Hoch innovative Unternehmen und bestehende Best-Practice-Beispiele
  • Exzellente Forschungslandschaft und Transfereinrichtungen
  • Zirkuläres Wirtschaften in einer Vielzahl von Strategien verankert, zum Beispiel der Nachhaltigkeitsstrategie oder der Innovationsstrategie

Allerdings sei insgesamt noch kein klarer Effekt auf den Rohstoffverbrauch bzw. die Rohstoffproduktivität festzustellen. Dafür gelte es, folgende Schwachstellen zu adressieren:

  • Bedarf einer thematischen Fokussierung und Zielstellung (fehlende regelmäßige Erhebung transparenter Indikatoren, zu starker Fokus auf Abfall und Abfallentsorgung, vorherrschende Wahrnehmung von Kreislaufwirtschaft als diffuse Bedrohung anstatt als Zukunftschance)
  • Investitionen und Förderung (zu wenig private Investitionen, fehlendes Risiko-Kapital, stark fragmentierte und oft als bürokratisch empfundene Förderstruktur)
  • Kreislaufwirtschaft als Querschnittsthema (Fokus lag bisher eher auf der Optimierung unternehmensinterner Prozesse, offene Fragen der inhaltlichen Zuständigkeit, mangelnde Digitalisierung, begrenzte Möglichkeiten der in NRW ansässigen Unternehmen und Industrien)

Maßnahmen für den Wandel

Die Studie formuliert 15 Maßnahmen für den Wandel hin zur zirkulären Wirtschaft in NRW und teilt diese in fünf zentrale Handlungsfelder ein. Diese sind:

1 | Investitionen und Finanzierung stärken

  • Entwicklung der NRW-Bank zur führenden CE Transformationsbank in Deutschland
  • Einrichtung einer spezifischen CE Förderberatung für NRW Unternehmen
  • Unterstützungsprogramm Zirkuläre Beschaffung

2 | Umsetzung in Unternehmen fördern

  • Gezielte Förderung zirkulärer Geschäftsmodelle
  • Entwicklung eines CE.NRW Labels für innovative zirkuläre Unternehmen
  • Unterstützungsprogramm für KMU, Handwerk und Zulieferer bei der Entwicklung digitaler Produktpässe

3 | CE als Querschnittsthema etablieren

  • Einrichtung einer Koordinationsstelle zur Circular Economy
  • Weitere Unterstützung des Runden Tischs
  • Entwicklung industriepolitischer Metriken zur zirkulären Wertschöpfung in NRW

4 | Innovationen unterstützen

  • Förderprogramm Digitale Modellregion um das Thema CE ergänzen
  • Gründung eines virtuellen Instituts zum Thema Zirkuläre Wertschöpfung in der Grundstoffindustrie
  • Entwicklung eines CE.NRW Masterprogramms

5 | Ganz NRW mitnehmen

  • Strukturwandelkonzept Zirkuläre Wirtschaft
  • Unterstützungsprogramm für Zirkuläre Wirtschaft in Kommunen
  • Verbraucher*innen zum zirkulären Konsum befähigen

Die Studie wurde vom Wirtschaftsministerium NRW beauftragt, vom Wuppertal Institut koordiniert und zusammen mit SYSTEMIQ und der Circular Valley Stiftung durchgeführt.

Die komplette Studie steht zum Download online. | LINK

 

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