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Nach 10 Jahren und 78 Klimapartnerschaften: Jubiläums-Netzwerktreffen in Bonn

Die Teilnehmenden des Netzwerktreffens in Bonn

Anlässlich des zehnjährigen Bestehens des Projektes „Kommunale Klimapartnerschaften“ trafen sich am 5. und 6. Oktober rund 50 kommunale Vertreter*innen aus ganz Deutschland in Bonn, um miteinander ein Jahrzehnt der partnerschaftlichen, kommunalen Entwicklungszusammenarbeit zu reflektieren. Dabei wurde auch ein sehenswerter Bildband mit Motiven aus den Partnerschaften vorgestellt.

Der Blick zurück auf die zahlreich entstandenen Klimapartnerschaften und auf den Status Quo der gegenwärtigen Partnerschaftsarbeit zeigte zunächst, dass die kommunale Entwicklungszusammenarbeit längst keine Randerscheinung mehr ist. So werden kommunale Klimapartnerschaften mittlerweile in der achten Phase entwickelt und im Jahr 2021 zählt das Projekt 78 internationale Klimapartnerschaften deutscher Kommunen mit Kommunen des Globalen Südens.

Frische Partnerschaften lernen von Partnerschaften der ersten Stunde

Von dieser Erfolgsgeschichte konnten auf der Konferenz insbesondere frische Partnerschaftskommunen profitieren: sie stießen auf Partnerschafts-Koordinator*innen der ersten Stunde und konnten so von deren Erfahrungen lernen. Im Wechsel von Austauschformaten im Plenum und solchen in Kleingruppen war es möglich, Erfolgsfaktoren für nachhaltige Klimapartnerschaften gemeinsam zu identifizieren und auszutauschen.

„Klimaschutz als Pflichtaufgabe für Kommunen“ - Fachinputs vom Global Policy Forum & Germanwatch regen inhaltlichen Diskurs an 

Neben den Teilnehmenden der Partnerschaftskommunen stand pro Veranstaltungstag ein Experte aus dem Bereich der kommunalen Interessenvertretungen auf der Bühne, um aufbauend auf fachlichen Inputs durch entwicklungspolitische Diskussionen zu führen. Zum einen ordnete Jens Martens als Geschäftsführer des Global Policy Forums die Bemühungen der Kommunalen Klimapartnerschaften in den klimapolitischen Kontext der Agenda 2030 und der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie ein. Insbesondere resultierte er, dass Kommunen eine Pionierinnenrolle in der Umsetzung des Nachhaltigkeits- und Klimadiskurses zukomme:  

„Städte und Kommunen sind nicht mehr so sehr Empfängerinnen von Ratschlägen und Agenden. Vielmehr haben sie sich von Objekten zu Subjekten ihrer eigenen Entwicklung formiert.“ 

Weiter bereicherte der Geschäftsführer von Germanwatch, Christoph Bals, das Netzwerktreffen mit seiner Zukunftsvision von Klimapartnerschaften. Bezugnehmend auf das wegweisende Urteil des Bundesverfassungsgerichts über die Unvereinbarkeit des deutschen Klimaschutzgesetzes mit den Grundrechten vom 24. März dieses Jahres brachte er neue Ansätze für den kommunalen Klimaschutz in die Diskussion ein. So hoffe er auf eine strengere Bundesgesetzgebung und, dass Klimaschutz zur Pflichtaufgabe für Kommunen werde. Nur so könnten die Kommunalen Klimapartnerschaften weiterhin erfolgreich „gemeinsame Lern- und Erfahrungsorte für die besten Praktiken im jeweiligen lokalen Kontext sein.“

Mit einem Klick auf das Bild öffnen Sie die digitale Ausstellung.

Ausblick auf die angebrochene Dekade des Handelns: Kommunale Klimapartnerschaften als Modellprojekt auf breites Rollout vorbereiten

Die Staatengemeinschaft steht angesichts der Klima- und Biodiversitätskrise vor enormen Herausforderungen – dies war einmal mehr ernüchternde Feststellung der Beteiligten des Netzwerktreffens. Die damit verbundenen zentralen Herausforderungen wurden identifiziert und Erfolgsfaktoren für ein erfolgreiches Vorgehen gemeinsam herausgearbeitet. Schließlich konnten die Teilnehmenden daher gestärkt mit Mut und Motivation in ihre Kommunen zurückkehren. Im Sinne des erst kürzlich verabschiedeten Bonn-Pakts Agenda 2030 konnte die Vision für die nächsten 10 Jahre Kommunale Klimapartnerschaften festgehalten werden: eine Hochskalierung von Modellprojekten wie denen der Kommunalen Klimapartnerschaften auf eine Zielzahl von 500 Kommunen weltweit bis 2030.

Bildband gibt Einblicke in die Partnerschaften

In einem internationalen Fotowettbewerb konnten alle Projektkommunen Motive einsenden, die im Kontext der Klimapartnerschaft entstanden sind. Die 30 stärksten Motive sind nun in einem Bildband, sowie in einer digitalen Ausstellung versammelt. Eine outdoorgeeignete Wanderausstellung kann zudem ausgeliehen werden. Mehr dazu hier.

Ziel des Projektes „Kommunale Klimapartnerschaften“ ist es, die fachliche Zusammenarbeit deutscher Kommunen mit Kommunen im Globalen Süden in den Bereichen Klimaschutz und Klimafolgenanpassung zu initiieren bzw. zu stärken. Auftraggeber ist das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), durchgeführt wird es von der SKEW von Engagement Global und der LAG 21 NRW.

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