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Climate Change Performance Index: Leeres Siegertreppchen beim internationalen Klimaschutz-Index

Die Klimaschutzaktivitäten von weltweit 60 Ländern werden im Climate Change Performance Index (CCPI) gemessen. Wieso es darin keine Sieger gibt, welchen Platz Deutschland im CCPI 2023 erreicht und wie die Expert*innen die aktuelle Klimasituation einschätzen, lesen Sie hier.

Drei leere erste Plätze gibt es im diesjährigen Klimaschutz-Index, der seit 2005 jährlich und unabhängig von Germanwatch, dem Climate Action Network und dem NewClimate Institute herausgegeben wird. Grund dafür: Kein Land schneidet in den vier Indexkategorien Treibhausgas-Emissionen, Erneuerbare Energie, Energieverbrauch und Klimapolitik gut genug ab, um eine „sehr gute“ Gesamtwertung zu erhalten.

Dänemark erhält Bestnoten und Kritik

Höchstplatziert im Ranking ist demnach Dänemark mit der Bewertung „gut“ in allen Kategorien außer dem Energieverbrauch (Medium). Das Land hat in 2022 eine wirksame CO2-Steuer eingeführt und gemeinsam mit Costa Rica die Beyond Oil and Gas Alliance ins Leben gerufen. Doch kritiklos bleibt das Land nicht: im CCPI wird herausgestellt, dass die Bemühungen trotz eines 70%-Reduktionszieles bis 2030 aktuell nicht ausreichen. Zudem wird der zu starke Fokus auf Verfahren zur CO₂-Abscheidung und -Speicherung (Carbon Capture and Storage) bemängelt.

Klicken Sie hier, um zur Ranking-Übersicht zu gelangen.

Deutschland verschlechtert sich

Deutschland erreicht nur Platz 16 im Ranking – drei Plätze schlechter als letztes Jahr. Dennoch wird herausgestellt, dass die Bundesrepublik eine relative Hochperformerin ist und die neue Regierung bereits einige positive Klimaschutzmaßnahmen umgesetzt habe. Wichtig sei, schneller aus fossilen Brennstoffen auszusteigen sowie deren Subventionierung zu stoppen und stattdessen in Erneuerbare Energien zu investieren. Zudem hinke der Verkehrssektor stark hinterher, während im Bereich Landwirtschaft noch stärkere Ambitionen nötig seien, etwa zur Reduzierung der hohen Zahl von Nutztieren.

Aktuelle Klimaschutzbemühungen unzureichend

Weitere spannende Ergebnisse aus dem Index: Indien verbessert sich um zwei Plätze auf Platz 8 und wird positiv hervorgehoben. Spanien konnte sich in allen vier Kategorien verbessern und springt von Rang 34 auf 23. Schlusslichter sind Russland, Südkorea, Kasachstan, Saudi Arabien und Iran. Insgesamt zeigt der Index, dass aktuelle Bemühungen aller Länder nicht ausreichen, um das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen.

Klicken Sie hier, um die interaktive Karte zu öffnen

Infos zum Ranking

Der CCPI gilt als unabhängiges Kontrollinstrument, welches die Transparenz der internationalen Klimapolitik verbessert und Klimaschutzleistungen global vergleichbar macht. Bewertet wurden im aktuellen Bericht 60 Länder, wobei die vier Kategorien wie folgt gewichtet wurden: Treibhausgas-Emissionen (40% der Gesamtwertung), Erneuerbare Energie (20%), Energieverbrauch (20%) und Klimapolitik (20%). Die quantitativen Daten (80%) werden von international renommierten Institutionen zur Verfügung gestellt. Die anderen 20% der Daten verteilen sich auf die Indikatoren der Kategorie Klimapolitik, die qualitativ erhoben werden. Alle Infos zur Methode finden Sie unter diesem Link.

Das ganze Ranking können Sie hier herunterladen: PDF

Eine Zusammenfassung auf Deutsch gibt es hier: Link

Weitere Downloads wie Fact Sheets, Berichte der Vorjahre und mehr hier: Link

Alle Infos finden Sie auf der Homepage.

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