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So soll Deutschland klimafest werden: Bundesregierung verabschiedet Klimaanpassungsstrategie

33 Ziele, über 180 Maßnahmen: Die Bundesregierung hat ihre Anpassungsstrategie an den Klimawandel verabschiedet. Hier fassen wir die Inhalte zusammen.

Aus klimawissenschaftlicher Sicht stellte das Jahr 2024 – wie schon die Jahre zuvor – Negativ-Rekorde auf. Der EU-Klimadienst Copernicus bescheinigte 2024 erstmals eine Durchschnittstemperatur über 1,5 Grad, Überschwemmungen trafen den Süden Deutschlands, Österreich und Spanien, während im Nordosten Deutschlands im Sommer starke Trockenheit herrschte.

Gerade Wetterextreme wie Starkregen, Hochwasser, Hitze oder Dürre nehmen durch den Klimawandel zu. Neben den unabdinglichen Klimaschutzbemühungen ist auch die Anpassung an die bereits eintretenden Auswirkungen der Klimakrise eine zentrale Aufgabe aller politischen Ebenen.

Nach der Verabschiedung des bundesweit ersten Klimaanpassungsgesetzes im Jahr 2023 legte die Bundesregierung Ende Dezember 2024 die „Deutsche Anpassungsstrategie an den Klimawandel“ nach. Diese enthält erstmals messbare Ziele und Indikatoren, um künftige Fortschritte beim Umgang mit Klimafolgen nachverfolgen zu können und bei Bedarf nachzusteuern.

Ziele der Klimaanpassung

Die Ziele der Anpassungsstrategie richten sich hierbei insbesondere an den Bereichen aus, die nach einer Klimawirkungs- und Risikoanalyse der Bundesregierung aus dem Jahr 2021 mit besonders dringenden Handlungserfordernissen ausgewiesen wurden. Bis 2030 soll ein Großteil der Ziele, welche unter Beteiligung von Bundesländern, Verbänden und Bürger*innen entwickelt wurden, erreicht werden.

Sieben Cluster bündeln die insgesamt 33 Ziele und die zugehörigen 180 Maßnahmen der Strategie:

  • Infrastruktur
  • Land und Landnutzung
  • menschliche Gesundheit und Pflege
  • Stadtentwicklung, Raumplanung und Bevölkerungsschutz
  • Wasser
  • Wirtschaft
  • Clusterübergreifende Handlungsfelder

Beispiele aus der Strategie

So soll etwa in Gebieten mit Handlungspriorität durch die Aktivierung von Stadtgrün ab 2026 die Erreichbarkeit von kühlenden Grünflächen verbessert werden, um die Hitzebelastung zu reduzieren. Erreicht werden soll das Ziel über die Nutzung und Weiterentwicklung von Förderprogrammen, sowie der Stärkung rechtlicher Rahmen zur Hitzevorsorge und wassersensiblen Stadtentwicklung.

Auch das Klimaanpassungsmanagement soll weiter gestärkt werden. Die Klimaanpassungsstrategie sieht vor, dass bis 2030 für 80% der von den Ländern im Rahmen des Bundes-Klimaanpassungsgesetzes dazu verpflichteten Gemeinden/Landkreise Klimaanpassungskonzepte vorliegen. Dies wird u.a. durch die Förderrichtlinie des BMUV „Förderung von Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels“, sowie durch weitere Beratungs-, Informations-, oder Vernetzungsangebote des Bundes unterstützt.

Weitere Ziele richten ihren Fokus hingegen stärker auf die Erhöhung der Resilienz von Agrarökosystemen, den Schutz von Gebäuden und Liegenschaften oder der Stärkung von Fähigkeiten in der Bevölkerung zum Umgang mit Hitze.

So geht es weiter

Künftig wird es darum gehen, die Ziele der Strategie zu erreichen. Das Klimaanpassungsgesetz schreibt zudem alle vier Jahre eine Fortschreibung der Anpassungsstrategie vor. Hierzu soll die Zielerreichung durch ein Monitoringsystem anhand von Indikatoren gemessen, überprüft und konstant weiterentwickelt werden.

Die Strategie als Download sowie die konkreten Anhänge mit den vorgesehenen Maßnahmen und ein kompaktes Infopapier finden sich hier.

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