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Wie können Städte mit KI umgehen? Leitlinie der Stadt Dortmund als Beispiel

© storyfuel via Unsplash

Mit einer kompakten Leitlinie legt die Stadt Dortmund Grundsätze für den Einsatz von KI in der Verwaltung fest. Diese kann auch für andere Kommunen Vorbild für eigene Leitplanken sein.

Künstliche Intelligenz durchdringt die Arbeits- wie Alltagswelt mehr und mehr. Auch in Kommunen kann der Einsatz von KI-Systemen zu Arbeitserleichterungen führen, Prozesse beschleunigen und die Verwaltung effizienter gestalten. 

Doch für den verantwortungsvollen und sicheren Gebrauch von KI braucht es ein verwaltungsweites Verständnis. Dieses will die Stadt Dortmund mit drei Grundsätzen formen. Diese lauten: 

  • KI ist eine Unterstützung, ersetzt aber keine Menschen. 
  • Verantwortung für Entscheidungen tragen immer Menschen. 
  • Ethische und rechtliche Pflichten werden eingehalten. 

Details der Leitlinie

Das Dokument mit dem Titel „Künstliche Intelligenz verantwortlich gestalten“ enthält zudem ein Grundverständnis von KI, wie sie eingesetzt wird und wie sie funktioniert. 

Zudem werden die Grundsätze weiter ausdifferenziert. In den Unterpunkten geht es zum Beispiel darum, wie und in welchen Bereichen KI Beschäftigten bei der Erfüllung dienstlicher Aufgaben unterstützen kann. Weiter wird definiert, wieso KI nie als alleinige Entscheidungsgrundlage dienen darf. Ein besonders wichtiger Absatz lautet: „Betreffen Entscheidungen unmittelbar die Menschen als Bürger*innen, so darf eine KI noch nicht einmal vordefinierte Aktionen automatisch auslösen.“ 

Im Bereich der ethischen Verpflichtungen wird ausdrücklich auf den hohen Energieverbrauch von KI hingewiesen und das dieser stets zu berücksichtigen sei. Ein Ansatz zum Ausgleich wird nicht vorgeschlagen, könnte aber eine sinnvolle Ergänzung sein. Hingewiesen wird zudem darauf, dass die Stadt eine gewisse KI-Souveränität erreichen sollte – dies sichert Unabhängigkeit von Anbietern, deren Angebote sich jederzeit gegen die eigenen Grundsätze entwickeln könnten, könnte aber auch den Ressourcenverbrauch senken. Hier werden auch interkommunale Lösungen angesprochen. Die Schaffung eines entsprechenden Netzwerkes wird nicht erwähnt, erscheint aber notwendig.

Hintergründe zur KI-Leitlinie

Die KI-Leitlinie wurde von der Stadt Dortmund so angelegt, dass sie neben ihren städtischen Beschäftigten auch Bürger*innen, Unternehmen und anderen Kommunen Orientierung geben kann. Der Einsatz von KI in der Stadtverwaltung soll transparent und das Vertrauen in den Umgang der Stadt mit KI aufgebaut werden.

Die Leitlinie baut auf aktuellen Erkenntnissen aus Forschung und Praxis auf, entstand in einer bereichsübergreifenden Zusammenarbeit unter Einbindung von Datenschutz, Personalrat und im Austausch mit anderen Kommunen. Ergänzt wird die Leitlinie durch eine Geschäftsanweisung und ein Praxis-Handbuch.

Die Leitlinie steht hier zum Download.

 

Weiterlesen

Wie KI in der Zivilgesellschaft nachhaltig, ethisch und konstruktiv eingesetzt werden kann, erforschen wir im Projekt KINE. Infos hier.

Die LAG 21 NRW hat den Code of Conduct Demokratrische KI unterzeichnet. Infos hier.

 

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