Diese Seite teilen
Link kopieren
Newsletter

Gemeinsam für Nachhaltigkeit: So war das „Treffen in Telgte“

Das „Treffen in Telgte“ ist eine Erzählung von Günter Grass, die ein fiktives Treffen deutscher Dichter im Jahre 1647 schildert. Sie wollen einen Beitrag zur Beendigung des Krieges leisten. Nach längeren Diskussionen beschließt die Gruppe einen gemeinsamen Friedensaufruf.

Am 12. September 2018 gab es ein reales „Treffen in Telgte“ – mit weniger Dichtern, dafür mit vielen Denkern. Auch sie diskutierten intensiv, allerdings ging es bei der Regionalveranstaltung um andere wichtige Fragen. Nämlich: Was bedeutet nachhaltige Entwicklung auf der kommunalen Ebene? Wie sieht konkretes Handeln in der Stadt oder der Region aus? Welche Akteure aus Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft können wie zusammenarbeiten, um die Ziele zu erreichen?

Nachhaltige Mobilität war ein wichtiges Thema

„Die Art wie wir hier leben, wie wir unser Gemeinwesen organisieren, wie wir wirtschaften, wie wir miteinander umgehen, prägt nicht nur eine kleine Stadt wie Telgte, nicht nur den Kreis Warendorf und nicht nur die Region Münsterland. Sondern sie prägt die Welt insgesamt“, brachte es Telgtes Bürgermeister Wolfgang Pieper in seiner Begrüßung auf den Punkt.

In einer Gesprächsrunde tauschte sich der Bürgermeister aus mit Carsten Rehers, Umweltdezernent im Kreis Warendorf, Thomas Kamp-Deister vom Bistum Münster, Kristin Duwenbeck, Eine-Welt-Promotorin des vamos e.V. und Oliver Haubner von der Bertelsmann Stiftung. Dabei standen Fragen nachhaltiger Beschaffung und denkbarer Kooperationen zwischen Städten und Kreisen ebenso im Fokus wie Gesetze, die den Nachhaltigkeitszielen entgegenstehen.

Nachhaltiges Potenzial sahen die Teilnehmenden beim öffentlichen Nahverkehr: Der Ausbau des ÖPNV, die Stärkung der Bahn – beispielsweise durch die Reaktivierung der Westfälischen Landes-Eisenbahn-Trasse – und der Ausbau von Radwegen seien sinnvolle Schritte, hieß es.

Auch nachhaltige Ernährung war ein Thema am Rande. So verteilte der LAG 21 NRW-Nachhaltigkeitsbotschafter Thomas Kubendorff Energieriegel mit Buffalowürmern. Erheblich ressourcenschonender als klassische Fleischprodukte sei der Verzehr von Insekten, erklärte Kubendorff seinen Zuhörern im Telgter Bürgerhaus.

Vorausschauend handeln – auch in der Kommunalpolitik

Im Anschluss trafen sich die über 50 Teilnehmenden der Regionalveranstaltung an Kooperationsinseln. Dabei ging es um Themen wie Flächennutzung und Mobilität – und um Vernetzungsmöglichkeiten im Kreis Warendorf.

„Nachhaltig Handeln heißt vorausschauend handeln“, so das Fazit von Dr. Olaf Gericke, Landrat des Kreises Warendorf. „Wir kennen das vom Autofahren: Die Kunst ist, nicht nur die Probleme zu sehen, die auf den nächsten 50 und 100 Metern warten, sondern darüber hinaus zu blicken.“ Kommunalpolitik müsse zeigen, was möglich sei – und das nicht ideologisch überfrachtet.

In Günter Grass‘ Erzählung „Das Treffen in Telgte“ geht am Ende der Tagungsort in Flammen auf, die Dichter trennen sich, ohne dass ein weiteres Treffen vereinbart wird. Das wird bei „Gemeinsam für Nachhaltigkeit“ in Telgte auf keinen Fall passieren – das nächste Treffen ist in Planung.

Zurück

LAG 21 NRW Newsletter

Jetzt anmelden und nachhaltig informiert werden.