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Fünfte Fokusrunde im Projekt BUNA: Kommunikation im Gespräch

Teilnehmende der Fokusrunde

Im Forschungsprojekt „Breitensport, Umwelt und Nachhaltigkeit“ hat eine Expert*innenrunde die bisherigen Ergebnisse zum Thema Kommunikation reflektiert und Handlungsmöglichkeiten diskutiert. Eckpunkte hier.

Tu Gutes und sprich darüber – das ist häufig das Motto der Nachhaltigkeitskommunikation, auch im Breitensport. Doch wie kann trotz limitierter Ressourcen und überlasteten Engagierten im Verein oder Verband gewinnbringend über Nachhaltigkeitsthemen gesprochen werden? Hierzu tagte am 25. November die fünfte Fokusrunde des BUNA-Projekts im Hamburger Haus des Sportes.

Die eine Schippe zu viel? Kommunikation als Herausforderung

Schon in der Vorstellungsrunde machten die zwölf Teilnehmenden, u.a. vom Deutschen Tennisbund, dem Hamburger Sportbund oder Sports for Future, deutlich, dass Kommunikation für Sportorganisationen keine leichte Aufgabe ist. Es wurde deutlich, dass Kommunikation Vereine und Verbände vor die immer wiederkehrenden Herausforderungen der Überlastung des Ehrenamts und mangelnder Ressourcen stellt.

Auch die Erkenntnisse aus Umfragen mit rund 100 Sportvereinen und Interviews mit der Verbandsebene unterstreichen den Eindruck. Insbesondere zum Bereich Nachhaltigkeit findet bei einem Großteil der befragten Vereine keine Kommunikation statt.

Gleichzeitig ist das Erreichen der Mitglieder, um über z.B. Nachhaltigkeitsaktivitäten zu informieren, ein großes Problem für viele Vereine.

Einblick in Funde der Forschung

Teilnehmende der Fokusrunde in Gruppengespräch

Auf Grundlage der Forschungsergebnisse präsentierte die LAG 21 NRW anschließend wichtige Aspekte für die interne Kommunikation. Dabei spielt vor allem die Gewinnung von Allies eine wesentliche Rolle, um vereinsintern Menschen für Nachhaltigkeit zu begeistern oder neue Themen und Prozesse im eigenen Verein bzw. Verband voranzutreiben.

Anschließend gab Gerd Thomas, 1. Vorsitzender des FC Internationale Berlin 1980 e.V., per Video-Botschaft einen Einblick in die interne Kommunikation des FC. Hilfreich seien z.B. ein interner Newsletter, Poster, die zu nachhaltigem Handeln anregen, regelmäßige vereinsinterne Umfragen sowie konkrete personelle Zuständigkeiten. Es sei zudem wichtig, dort zu informieren, wo die Menschen sich befinden: auf dem Spielfeld, beim Vereins-Kiosk oder auf der Toilette.

Mit gebündeltem Fachwissen auf der Suche nach Lösungen

In Kleingruppen ging es für die Expert*innen in die kreative Arbeitsphase. Dabei wurden die Gruppen vor verschiedene Fälle gestellt, wie z.B. alte Denkmuster im Vorstand aufzubrechen oder die Vereinsmitglieder von anfallenden Investitionen für Nachhaltigkeitsmaßnahmen zu überzeugen. Immer mit dem Ziel vor Augen, dass die Ergebnisse später in Handlungsempfehlungen für Vereine und Verbände übersetzt werden sollen.

Was wurde festgestellt? Grundlage für die interne Argumentation, egal von wem an wen kommuniziert wird, ist das Erläutern von Mehrwerten, Fakten und Chancen. Weiter zeigte sich, dass eine Vorbereitung mit einer Bedarfs-, Ziel- und Zielgruppenanalyse helfen kann, anschließend in das Gespräch oder in die Mitgliederabstimmung zu gehen.

Manchmal sei es zudem förderlich, sich von dem Begriff "Nachhaltigkeit" zu lösen und stattdessen einzelne Themen und Aspekte konkret und praktikabel zu benennen – ohne das Prinzip in seiner Ganzheitlichkeit zu vergessen.

Nach außen strahlen: Externe Kommunikation im Fokus

Abschließend wurde die externe Kommunikation diskutiert. Nach einer Vorstellung verschiedener Kommunikationsinitiativen aus der Region des Landessportbundes Niedersachsen wurden wichtige Aspekte der externen Kommunikation gesammelt. Die Rolle von Multiplikator*innen wurde wiederholt hervorgehoben, z.B. durch Vernetzungen mit anderen Vereinen, Sportverbänden, Universitäten oder Unternehmen. Zudem kann eine gezielte Kampagne, die die Informationen direkt an die Vereine trägt, helfen, die breite Masse zu erreichen.

Zudem diskutierte die Fokusrunde das Potenzial von Nachhaltigkeit als Einfallstor, wodurch Menschen wieder näher an sportliches Engagement gebracht werden könnten. Vereine könnten über eine klare Positionierung zu Nachhaltigkeitsthemen nach außen z.B. interessierte Menschen als Ehrenamtler*innen gewinnen. Hier bedarf es weiterer kreativer Ansätze, um über die Nachhaltigkeit das Engagementproblem im Sport zu lösen.

Logo Bundesumweltministerium

Nächste Schritte im Projekt

Die gesammelten Impulse fließen in die weitere Arbeit im Projekt BUNA ein – insbesondere in die Erstellung von Best-Practice-Beispielen und Handlungsempfehlungen für Vereine und Verbände, die Mitte 2025 vorgestellt werden.

Jetzt vormerken: Die Abschlusskonferenz findet am 24. Juni in Berlin statt!

Weitere Infos und Hintergründe zu BUNA im Projektsteckbrief.

Mehr zu allen unseren Aktivitäten im Bereich "Sport und Nachhaltigkeit" auf der Themenseite.

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