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Neue europäische Studie: "How local and regional government associations bring the SDGs to life"

Auf welchem Stand befinden sich Verbände der lokalen und regionalen Gebietskörperschaften (LRGAs) bei der Implementierung der SDGs auf lokaler Ebene? Vor welchen Herausforderungen stehen sie? Die im September 2019 veröffentlichte Studie erfasst den bisherigen Fortschritt von 26 LRGAs aus 24 europäischen Ländern bei der Umsetzung der SDGs.

Die Studie wurde vom Council of European Municipalities and Regions sowie der europaweiten Koalition lokaler und regionaler Regierungen PLATFORMA durchgeführt und ist eine Folgestudie der 2018 erschienenen Studie “Sustainable Development Goals - How Europe’s towns and regions are taking the lead“.

Im Fokus der diesjährigen Studie standen Fragen nach dem Bewusstsein der globalen Agenda 2030, nach dem Einsatz für die Implementierung und das Monitoring der SDGs. Zudem ging es um die praktische Umsetzung und die Herausforderungen, mit denen sich die Verbände konfrontiert sehen. Das Ziel der Studie ist es, die Rolle der lokalen und regionalen Gebietskörperschaftsverbände besser zu verstehen und ihre Erfahrungen und praktischen Tätigkeiten zur Umsetzung zu sammeln.

Das sind die bisherigen Erfolge der LRGAs

Die Ergebnisse zeigen, dass das Bewusstsein und Interesse der LRGAs bezüglich der SDGs gegenüber dem Vorjahr insgesamt gestiegen sind. Zwei Drittel der befragten lokalen und regionalen Regierungsverbände haben gute Kenntnisse der SDGs und die Mehrheit organisiert Aktivitäten zu ihrer Umsetzung. Zu diesen Aktivitäten gehören vor allem Austausche, Aktivitäten zur Steigerung des Bewusstseins für die SDGs, das Eintreten für ein Multi-Level Governance-System und regelmäßige Berichterstattungen.

Außerdem ist ein positiver Trend auch bei der Förderung von Kooperationen und Aktivitäten mit dem Ziel der SDG-Implementierung auf lokaler Ebene zu erkennen. 77 Prozent der LRGAs geben zudem an, dass ihre nationalen Regierungen institutionelle Mechanismen ermöglichen, die die Koordination und Weiterverfolgung der SDG Implementierung erleichtern.

Auch wenn die Unterstützung der LRGAs von nationaler Seite noch nicht optimal läuft, gibt die Mehrheit der befragten Verbände an, dass es in ihrem Land nationale Rahmenbedingungen oder Strategien zur Umsetzung der SDGs gibt. Ein Großteil dieser Länder hat außerdem die Notwendigkeit erkannt, ihre lokalen Regierungen diesbezüglich in Zukunft besser zu unterstützen. Um den Fortschritt und bisherigen Erfolg bei der Verfolgung der SDGs künftig messbar und somit transparenter zu machen, haben 73 Prozent der befragten LRGAs lokale Indikatoren entwickelt.

Herausforderungen und Handlungsbedarf für weitere Fortschritte

Trotz eines zunehmenden Bewusstseins der LRGAs für die Notwendigkeit von sektorübergreifenden Partnerschaften und ihrer internationalen Relevanz zeigt die Studie, dass sich insbesondere Verbände aus Zentral- und Osteuropa noch am Anfang ihres Weges befinden, während west- und nordeuropäische Länder bereits eine aktivere Rolle im Einsatz für die SDGs spielen.

Insgesamt gibt nur die Hälfte der befragten Verbände an, von nationalen Regierungen bezüglich eines Designs, einer Implementierung oder eines Monitorings von nationalen SDG-Strategien konsultiert worden zu sein.  Eine Forderung an nationale Regierungen lautet, lokale Regierungen und deren Verbände bei der Umsetzung der SDGs strukturell und finanziell stärker zu unterstützen, etwa bei der Einführung von Nachhaltigkeitsstrategien und entsprechenden Projekten.

Insbesondere die konkrete Ausgestaltung einer Implementierung der SDGs wird von den LRGAs als Herausforderung beschrieben. Das könnte nicht zuletzt ein Grund dafür sein, dass das lokale Interesse und Bewusstsein für die SDGs in einigen Ländern noch sehr begrenzt ist.

Auf Grundlage der zentralen Ergebnisse wurden in der Studie schließlich zehn Schlüsselempfehlungen sowie politische Empfehlungen formuliert, die die Verwirklichung der SDGs auf allen Ebenen voranbringen sollen. Vorgeschlagen wird unter anderem eine Ausweitung von Partnerschaften und Dialogen zwischen Regierungen sowie eine zusätzliche Unterstützung durch nationale Regierungen und der Europäischen Union, um lokale Kooperationen und Fähigkeiten zu stärken.

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