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COP26: Klima-Allianz gibt Einschätzungen der wichtigsten Ergebnisse des Weltklimagipfels

Zwei Wochen wurde bei der Weltklimakonferenz (COP26) über den Kampf gegen die Klimakrise debattiert. Die Klima-Allianz Deutschland hat die wichtigsten Ergebnisse zusammengefasst und eingeschätzt. Im Artikel finden Sie zudem Einschätzungen von LAG 21 NRW-Geschäftsführer Dr. Klaus Reuter.

Große Erwartungen waren an die 26. Weltklimakonferenz der Vereinten Nationen geknüpft, die vom 31. Oktober bis 13. November in Glasgow stattfand. Rund 200 Länder waren bei der Conference of Parties (COP) vertreten, ca. 25.000 Personen nahmen teil. Die Ergebnisse wurden teilweise als wichtige Schritte beschrieben, ernten aber auch viel Kritik dafür, nicht verbindlich und umfassend genug zu sein. Folgend finden Sie eine Aufarbeitung der wichtigsten Ergebnisse, die die Klima-Allianz Deutschland zusammengestellt und mit Einschätzungen versehen hat.

Die Ergebnisse mit Einschätzungen der Klima-Allianz:

Die Staaten bemühen sich, das 1,5 Grad-Limit einzuhalten und ihre Emissionen um 45 Prozent bis 2030 zu senken (Basisjahr 2010). Die konkrete Zahl für 2030 ist besonders entscheidend, da bisher vor allem Langfristziele formuliert wurden.

Bereits im kommenden Jahr sollen die nationalen Klimapläne nachgebessert werden. Dies zielt vor allem auf jene Staaten ab, die bisher keine oder nur völlig unzureichenden Klimapläne (Nationally Determined Contributions, NDCs) eingereicht haben und kann als Erfolg der Konferenz gewertet werden.

Erstmals wurde auf einer Klimakonferenz die Abkehr von der Kohle im Abschlussdokument benannt. Dies ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer post-fossilen Energieversorgung, auch wenn die Formulierung deutlich stärker hätte ausfallen müssen (statt „Ausstieg“ ist nun lediglich von „Abbau“ die Rede).

Die Staaten werden aufgefordert, ihre nationalen Klimapläne auf 5 Jahre auszurichten, aber auch einen längeren Zeitabstand schließt das Dokument nicht aus. Je kürzer die Zeiträume, desto besser für den Klimaschutz und die notwendigen Ambitionssteigerungen, hier bleiben die Ergebnisse hinter den Erwartungen zurück. Zusätzlich müssen die Staaten nun alle 2 Jahre ab 2024 erfassen, wie viel CO2 sie emittiert haben.

Das Versprechen der reichen Länder, ab 2020 jährlich 100 Milliarden US Dollar für Klimaschutzmaßnahmen und Anpassung an den Klimawandel bereitzustellen, wurde nicht eingelöst. Auf Initiative Kanadas und Deutschlands wurde allerdings ein Fahrplan zur Bereitstellung der Gelder in den kommenden Jahren erstellt. Hier hätte ein deutliches Signal an die vom Klimawandel stärksten betroffenen und ärmsten Länder ausgesendet werden müssen. Der Forderung nach einem Anteil für Anpassungsmaßnahmen von 50 Prozent an der Klimafinanzierung wurde nicht entsprochen. Die Finanzzusagen für Anpassung sollen ab 2025 allerdings verdoppelt werden (gemessen an 2019).

Im Bereich Schäden und Verluste wurden kaum Fortschritte erzielt, dabei ist dies eines der drängendsten Themen für die von der Klimakrise besonders betroffenen Länder, insbesondere auch die kleinen Inselstaaten. Einigen konnten sich die Staaten darauf, einen Prozess zur technischen Unterstützung im Rahmen des Santiago Network on Loss and Damage auf den Weg zu bringen. Der Umgang der Industrieländer mit durch den Klimawandel verursachten Schäden und Verlusten zählt zu den zentralen Konfliktpunkten auf den Weltklimakonferenzen.

 

Verschiedene Reaktionen der Klima-Allianz-Mitglieder, wie etwa Germanwatch, BUND, MISEREOR, WWF oder dem Bundesverband Erneuerbare Energie finden Sie über diesen Link.

Klimakrise nur als Gemeinschaftswerk zu lösen

Dass der Kampf gegen den Klimawandel ein Gemeinschaftswerk sein muss, unterstrich Dr. Klaus Reuter, Geschäftsführer der LAG 21 NRW, in seinen Grußworten zum Ergebnisworkshop der 7. Projektphase von „Kommunale Klimapartnerschaften“ am 16. November. Reuter: „Nicht nur die letzten Ergebnisse des Weltklimarates, sondern auch die Ergebnisse der COP26 in Glasgow machen deutlich, dass wir den Klimawandel nur noch als Gemeinschaftswerk stoppen und die Folgen des Klimawandels begrenzen können.“ Die Beschlüsse zum Ausstieg aus den fossilen Energien, insbesondere der Kohle, nannte Reuter unzureichend. „Sie werden den Herausforderungen nicht gerecht, aber sie sind ein erstmals formulierter Einstieg in den Ausstieg, der sicher auch in die deutsche Debatte nochmals Bewegung bringen wird.“

Side-Event der „Kommunalen Klimapartnerschaften“

Bei der Weltklimakonferenz war die LAG 21 NRW durch ein Side-Event des Projektes „Kommunale Klimapartnerschaften“ im Deutschen Pavillon ebenfalls vertreten. Moderiert wurde das Event vor Ort von Marie Mévellec von der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) von Engagement Global. Die Teilnehmenden waren digital zugeschaltet, darunter auch LAG 21 NRW-Projektmanager Moritz Schmidt. Inhaltlich ging es um Synergien von Maßnahmen zu Klimaschutz und Erhalt der Biodiversität.

2022 soll die nächste Klimakonferenz in Scharm el-Scheich in Ägypten stattfinden.

Eine Sammlung der im Rahmen der COP26 veröffentlichten Erklärungen und Statements findet sich hier.

Mitte Oktober fand zudem der Weltbiodiversitätsgipfel statt. Ergebnisse und Materialien dazu listen wir in diesem Artikel.

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