Sport auf dem Weg zum Wandel: Rückblick zur Zwischenkonferenz von BUNA
Erster Meilenstein erreicht: Im Forschungsprojekt “Breitensport, Umwelt und Nachhaltigkeit” (BUNA) fand im September die Zwischenkonferenz statt. Hier einige Eindrücke.
Sport funktioniert wie Klebstoff für unsere Gemeinschaft – über diese wichtige gesellschaftliche Funktion des Sports waren sich die Referierenden und Teilnehmenden der Konferenz einig. Am 18. September im Hotel Franz in Essen waren Vertreter*innen aus Sportverbänden und -vereinen, aus Kommunen, Politik und Zivilgesellschaft mit dabei. Sie informierten sich über und diskutierten die ersten Ergebnisse des BUNA-Projekts.
Bevor erste Forschungsergebnisse präsentiert wurden, hoben Dr. Klaus Reuter (LAG 21 NRW) und Michael Kracht (Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz) in ihren Grußworten die Strahlkraft des Breitensports hervor. Dieser kann durch seine weitverzweigte Struktur viele Menschen für Nachhaltigkeit und Umweltschutz aktivieren. Das Projekt BUNA sei wichtig, um zu verstehen, was der organisierte Breitensport für die Umsetzung dieser Aufgaben braucht und welche Gestaltungsmöglichkeiten sich bieten.
Impulse aus Wissenschaft und Praxis: Mehr Mut zur Umsetzung finden
Dies verdeutlichte auch Prof. Dr. Ralf Roth (Deutsche Sporthochschule Köln) in seinem wissenschaftlichen Impuls. Zudem forderte er einen Paradigmenwechsel in der Wahrnehmung von Sport und Nachhaltigkeit: „Der Sport beinhaltet bereits umfassende Nachhaltigkeitsleistungen, wir müssen diese mutiger kommunizieren – und den Stellenwert des Sports für den Wandel unterstreichen.“
Wie Nachhaltigkeit in der Vereins-Praxis gelingt, präsentierte Alina Hoose vom BC Grün-Weiß Obernzell. Der Verein hat dieses Jahr eine Nachhaltigkeitsstrategie verabschiedet. Alina Hoose dazu: „Die Umsetzung der Strategie ist eine herausfordernde Reise, hat unseren Verein aber stärker zusammengebracht.“ Sie betonte, dass es keine Patentlösung gebe – dies eröffne jedoch die Möglichkeit, ganz unterschiedliche Menschen einzubinden, die gemeinsam kreativ werden und neue Identifikationsmöglichkeiten mit dem Verein finden können.
Einblicke in Ergebnisse: Themenfelder und Hebel
Anschließend erhielten die Teilnehmenden Einblicke in die Forschungsaktivitäten im Projekt. Über ein Jahr wurden Recherchen, Umfragen und Interviews durchgeführt und in Expert*innenrunden reflektiert. An Postern konnten die Teilnehmenden gemeinsam über die bisherigen Schlüsselerkenntnisse diskutieren.
Weitere Ergebnisse, die Teilnehmende beim Poster-Walk kommentieren konnten, bezogen sich auf die Ergebnisse aus den geführten Umfragen und Interviews mit Sportakteur*innen, Möglichkeiten zur Darstellung guter Beispiele sowie das Instrument der Nachhaltigkeitsstrategie im Sportverein.
Spannendes Wissen zur Strategie: Sie kann Langfristigkeit und Verbindlichkeit sichern, zu Kosteneinsparungen führen, die Attraktivität für neue Mitglieder und Sponsoren steigern und das Verständnis für die Umsetzung von Maßnahmen erhöhen. Zudem konnte festgestellt werden, dass Vereine mit einer Nachhaltigkeitsstrategie mehr Nachhaltigkeitsmaßnahmen umsetzen als Vereine ohne eine Strategie.
Workshops: Lösungssuche für zentrale Herausforderungen
Nach der Mittagspause wurden in Workshops konkrete Herausforderungen, Unterstützungsbedarfe und Lösungsansätze für den Breitensport diskutieren, die im Projektkontext als besonders relevant identifiziert wurden. So ging es um die Verbindung zwischen Nachhaltigkeit und Ehrenamt, die Finanzierung von Nachhaltigkeitsmaßnahmen und die Nachhaltigkeitskommunikation. Zudem konnten in einer Zukunftswerkstatt Themen eingebracht werden, die aus Sicht der Teilnehmenden bei BUNA bisher noch fehlen.
Die anschließende Ergebnisdiskussion bot auch dem Publikum die Möglichkeit zur Mitsprache und erfreute sich einer regen Beteiligung der Teilnehmenden.
Weitere Einblicke in die Inhalte der Workshops und Diskussionsrunde werden wir in einem ausführlichen Spielbericht teilen – dieser wird in den kommenden Wochen erscheinen und zum Download bereitgestellt.
Abschluss: Starke Stimmen für Nachhaltigkeit
Die Zwischenkonferenz endete mit einer Keynote von Miranda Wilson, Badminton-Nationalspielerin und Gründerin des Klimaschutzprojekts BadmintONEarth. Sie forderte an die Spitzensportler*innen, sich trotz möglicher Kritik aus der Öffentlichkeit für Nachhaltigkeit stark zu machen. Die Sportwelt habe eine riesige Chance, die Zukunft positiv zu gestalten – es sei an der Zeit, das Potenzial für positive Veränderungen zu erkennen und zu nutzen!
Weitere Hintergründe zum Projekt hier.
Ein ausführlicher Spielbericht als PDF steht zum Download.
Das Projekt wird gefördert vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.
Nächste Veranstaltung rund um Sport und Nachhaltigkeit: Am 08.11. findet in Köln unsere nächste Konferenz zum Thema statt. Dann mit Fokus auf junge Engagierte und mit innovativen Formaten. Infos und Anmeldung hier.