BUNA: Vierte Fokusrunde nimmt Finanzierungsfragen in den Blick
In unserem Forschungsprojekt „Breitensport, Umwelt und Nachhaltigkeit“ (BUNA) trafen sich zum vierten Mal eine Expert*innenrunde, um aktuelle Funde und Vorgehensweisen des Projekts einzuordnen. Diesmal stand das große Thema Finanzierung im Mittelpunkt.
Wer soll das bezahlen? Diese Frage hören (nicht nur) Sportvereine in Dauerschleife, wenn es um das Thema Nachhaltigkeit geht. Immer noch werden Aktivitäten, die die Nachhaltige Entwicklung und Zukunftsfähigkeit steigern, eher als Add-On betrachtet.
Im Forschungsprojekt BUNA, in dem wir dank Förderung des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) vorhandene Ansätze zu Nachhaltigkeit im deutschen Breitensport untersuchen, haben wir in Interviews und Umfragen gezielt nach Wissen und Einstellungen zur Finanzierung gefragt.
Die Antworten lassen erkennen: Finanzierung ist für Vereine und Verbände eine große Herausforderung – und bestehende Möglichkeiten erfreuen sich einer höchstens geringen Sichtbarkeit! Insgesamt wurde angegeben, dass Fördermittel sowie das Wissen, welche Finanzierungswege bereits vorhanden sind, oft noch fehlen. Gleichzeitig wird das Thema Nachhaltigkeit auch im Sponsoring und der Partnerschaftsgewinnung immer relevanter.
Viel möglich, viel unbekannt: Finanzierungswege im Blick
Zuerst wurden verschiedene Finanzierungswege im Sport präsentiert: Von klassischen öffentlichen Fördermitteln des Bundes oder über die Landessportbünde über Lotterien und Stiftungen bis hin zu kreativeren Ansätzen wie dem Crowdfunding oder auch interne Maßnahmen wie einer Klimapauschale für Mitglieder.
Erfolgreiche Praxisbeispiele, welche sich im Rahmen der Fokusrunde verstellen konnten, waren u.a. das Crowdfunding für eine Agrar-Drohne der Sportvereinigung Feuerbach oder der interne CO₂-Preis des DAV, welcher zeigt, wie verbandsintern über eine Bepreisung von Emissionen Gelder für einen Klimafonds generiert werden können.
Vorgestellt hat sich zudem das Programm „Erasmus + Sport“, welches Umweltschutz und Nachhaltigkeit für den Breitensport durch eine EU-Förderungen unterstützt.
Um die Ecke, kreativ, mit KI: Finanzierung weiter denken
Die teilnehmenden Expert*innen der Fokusrunde diskutierten die vorgestellten Ergebnisse und Ansätze intensiv. Besprochen wurde u.a., dass es ambitioniertere Förderrichtlinien für Nachhaltigkeitsmaßnahmen bräuchte, um strukturell und flächendeckend die Transformation voranzutreiben. Anderseits helfe Sportvereinen oft auch ein „um die Ecke denken“, da öffentliche Gelder meist nicht explizit für “Nachhaltigkeitsthemen” ausgeschrieben sind, letztendlich aber durchaus dafür eingesetzt werden können.
Strukturelle Faktoren, welche Verbesserungen bei der Finanzierung fördern, standen ebenfalls zur Debatte: Von Kreativität bei der Antragsstellung über personelle Kapazitäten hin zur Relevanz von Netzwerken. Betont wurden auch die Vorteile einer durchdeklinierten Finanzierungsstrategie sowie die Potenziale von KI, um Vereine und Verbände bei der Fördermittelakquise zu unterstützen.
Weitere Infos
Die gesammelten Impulse fließen in die weitere Arbeit im Projekt BUNA ein – insbesondere in die Erstellung von Best-Practice-Beispielen und Handlungsempfehlungen für Vereine und Verbände, die Mitte 2025 vorgestellt werden.
Jetzt vormerken: Die Abschlusskonferenz findet am 24. Juni in Berlin statt!
Weiter Infos und Hintergründe zu BUNA im Projektsteckbrief.