Mit Strategie zum Sieg: Einblicke in die 3. Fokusrunde im Projekt BUNA
Im Rahmen der dritten Fokusrunde im Projekt „Breitensport, Umwelt und Nachhaltigkeit“ (BUNA) diskutierten Expert*innen, wie Sportorganisationen durch Nachhaltigkeitsstrategien und -berichte starke Erfolge erzielen können.
BUNA untersucht und systematisiert vorhandene Ansätze zur nachhaltigen Entwicklung im deutschen Breitensport. Darauf aufbauend werden Good-Practice-Beispiele aufgearbeitet und Handlungsempfehlungen für Sportorganisationen erstellt. (Mehr hier). Das Projekt wird gefördert vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.
Um Erfolge zu erringen, braucht es eine Strategie: das gilt für den Sport genauso wie beim Thema Nachhaltigkeit! Wie Organisationen des Breitensports konkret von der Erstellung und Umsetzung einer eigenen Nachhaltigkeitsstrategie profitieren, konnte im Projekt BUNA durch Umfragen und Interviews festgehalten werden. Die Ergebnisse wurden am 26. Juni in einer digitalen Fokusrunde mit 15 Akteuren aus Vereinen, Verbänden, Sportbünden und Nachhaltigkeitsorganisationen diskutiert.
Mehr Maßnahmen, mehr Vorteile: Vereine mit Strategie erreichen mehr
Folgende zentrale Erkenntnisse ergeben sich aus den Umfragen und Interviews mit Sportvereinen, Sportverbänden und Landessportbünden:
- Wenn eine Nachhaltigkeitsstrategie vorhanden ist, werden durchschnittlich mehr Maßnahmen in zentralen Transformationsthemen umgesetzt.
- Eine Strategie hilft, ein gemeinsames Verständnis zu schaffen und Themen zu identifizieren, in denen der eigene Verein oder Verband am effektivsten handeln kann
- Strategien fördern Langfristigkeit - auch bei wechselnden Verantwortlichkeiten - und sind ein Kompass für die Vereine und Verbände.
- Nachhaltigkeitsstrategien stärken die Identifikation mit dem Verein oder Verband und erhöhen die Attraktivität nach außen.
- Sportorganisationen mit Nachhaltigkeitsstrategie sparen langfristig Kosten und erfahren Vorteile bei der Gewinnung von Sponsoren und der Akquise von Fördermitteln.
Die Teilnehmenden diskutierten darauf aufbauend, wie Sportorganisationen bei der Entwicklung von Nachhaltigkeitsstrategien unterstützt werden können. Es brauche z.B. geschützte Räume, in denen Vorstände das Thema und die Vorteile kennenlernen und ein passendes politisches Commitment entwickeln können. Wichtig sei es zudem, Argumentationshilfen für die Überzeugung von Mitgliedern und Führungsetagen bereitzustellen. Mehrwerte für den Verein und seine Haupt- sowie Ehrenamtlichen sollten stets im Fokus stehen und die Empfehlungen sollten die sehr unterschiedlichen Gegebenheiten in der Vereinslandschaft berücksichtigen.
Kein Sprint, sondern ein Marathon: Ganzheitliches Nachhaltigkeitsmanagement im Fokus
Ergänzend zum Thema der Nachhaltigkeitsstrategie gab Dr. Klaus Reuter, geschäftsführender Vorstand der LAG 21 NRW, einen Einblick in die “Prozesskette Nachhaltigkeit” für die kommunale Ebene. Diese Prozesskette hilft Kommunen, ein ganzheitliches Nachhaltigkeitsmanagement aufzubauen und setzt dabei neben Nachhaltigkeitsstrategien auch auf -berichte und -haushalte.
Gemeinsam wurde besprochen, wie auch im Sport ein umfassendes Nachhaltigkeitsmanagement greifen kann. Vor allem eine verstetigte Governance-Struktur sei dafür wichtig, um Engagierte mit hoher intrinsischer Motivation durch geregelte Rahmenbedingungen zu unterstützen – und sie nicht wegen Widerständen oder veralteten Strukturen zu verlieren.
Mehr Sichtbarkeit, mehr Erfolg: Nachhaltigkeitsberichte im Sport
Ein weiteres Instrument der Prozesskette wurde im späteren Teil der Fokusrunde kritisch beleuchtet. So stellten Gerd Thomas vom FC Internationale Berlin und Nevena Baranek vom Niedersächsischen Fußballverband das Nachhaltigkeitsengagement sowie die entsprechenden Berichte ihrer Organisationen vor und berichteten von wichtigen Schritten, die bei der festen Verankerung in der Vereins-/Verbandsstruktur geholfen haben.
Beide beschrieben, wie die Berichte bei Sichtbarkeit, Transparenz, Mitgliedergewinnung und -bindung sowie Gewinnung von Fördergeldern helfen. Zu beachten sei, dass für eine gute Berichterstattung personelle Kapazitäten anfallen – aber diese im Ergebnis ein ganzheitliches Verständnis der gesellschaftlichen Verantwortung des Sports fördere.
In der Diskussion ergaben sich vor allem die Bedarfe für niedrigschwellige Hilfen bei der Berichtserstellung sowie standardisierte Berichtsrahmen, anhand welcher sich Sportorganisationen orientieren können.
So geht es weiter
Mit den gesammelten Impulsen startet das Projektteam der LAG 21 NRW nun in die Recherche zu guten Praxisbeispielen, Kommunikationshilfen für Vereine und Verbände, sowie Möglichkeiten der nachhaltigen Finanzierung und Qualifizierung.
Neben zwei weiteren Fokusrunde im Spätherbst zu den Themen Finanzierung und Kommunikation, findet die öffentliche Zwischenkonferenz des Projekts am 18. September in Essen statt. Melden Sie sich jetzt kostenlos an und diskutieren Sie mit uns über die bisherigen Ergebnisse von BUNA: zur Anmeldung.
Wir bedanken uns bei allen Interessierten und Teilnehmenden der Fokusrunden, der Interviews und der Umfragen, für das starke Engagement!