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Bildung für nachhaltige Entwicklung in Kommunen hat viele Facetten

Auch die LAG 21 NRW informierte BesucherInnen beim „Markt der Möglichkeiten".
Auch die LAG 21 NRW informierte BesucherInnen beim „Markt der Möglichkeiten".

Bildung spielt bei den nachhaltigen Entwicklungszielen (SDGs) der Vereinten Nationen eine zentrale Rolle. „Echte Fortschritte werden schwer möglich sein, wenn nicht alle Kinder und Jugendlichen weltweit eine hochwertige Bildung erhalten“, warnt etwa die UNESCO. Nicht nur hochwertig, auch chancengerecht soll Bildung sein, fordert das SDG 4: „Bildung stattet Lernende aller Altersgruppen mit den notwendigen Fähigkeiten und Werten aus, um verantwortliche Weltbürger zu sein. Dazu zählen die Achtung der Menschenrechte, der Gleichberechtigung der Geschlechter und der ökologischen Nachhaltigkeit. Investitionen in Bildung und die Stärkung des Bildungssektors sind der Schlüssel zur Entwicklung eines Landes und seiner Menschen.“

Weil das Thema so zentral ist, haben Heinrich-Böll Stiftung, LAG 21 NRW und GAR NRW am 15. September zur Veranstaltung „Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) in Kommunen“ eingeladen. Damit machte die BNE-Tour 2018 des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und der Deutschen UNESCO-Kommission Station in der Evangelischen Gesamtschule in Gelsenkirchen-Bismarck. Unter dem Titel „Global denken – lokal handeln – global wirken“ stellten unterschiedlich große Städte und Gemeinden Beispiele vor, in denen das Konzept von BNE schon fest verankert ist.

Bildung für nachhaltige Entwicklung als „Querschnittsaufgabe“

Durch das Programm führte Iris Witt, Geschäftsführerin der Heinrich-Böll-Stiftung NRW. Auf dem Podium sprachen Marlies Dieckmann, Leiterin des Referates „Bildung für nachhaltige Entwicklung, Umweltbildung, BNE-Agentur" des Landesumweltministeriums, Julian Knop, Projektreferent youboX von der Stiftung Bildung, Dr. Christa Henze von der Universität Duisburg-Essen und Dr. Klaus Reuter, Geschäftsführer der LAG 21 NRW. Die Moderation übernahmen Dr. Manfred Beck, ehemaliger Stadtdirektor Gelsenkirchens, und Iris Witt.

Die Teilnehmenden waren sich einig: BNE ist mehr als nur Umweltbildung – sie umfasst auch kulturelle und politische Bildung als „Querschnittsaufgabe“, und das in jeder Altersstufe. Herausforderungen seien insbesondere die Digitalisierung und die Partizipation, beispielsweise in Kommunen und in der Jugendarbeit. 

Ziegenmichel, Handwerker und nachhaltige Wegweiser

Im bunten „Markt der Möglichkeiten“ präsentierten sich Initiativen aus ganz NRW, zum Beispiel der Ziegenmichelhof, ein Lehr- und Erlebnisbauernhof aus Gelsenkirchen, oder der Verein „Handwerk mit Verantwortung“. Besucher konnten sich informieren und vernetzen – und ganz unterschiedliche Konzepte von BNE kennenlernen.

Wie viele Facetten BNE haben kann, zeigte sich auch in den fünf Workshops am Nachmittag: Der Kreis Recklinghausen stellte zum Beispiel seinen „Weg zu einem nachhaltigen Integrationskonzept“ vor, darunter das Projekt „Wegweiser“ und das Handlungskonzept gegen Rassismus des Kommunalen Integrationszentrums.

Gelsenkirchen – Vorbildfunktion trotz klammer Kassen

Gelsenkirchen stellte eigene nachhaltige Erfolge ebenfalls in einem Workshop und auf dem Podium vor. Die Stadt hat bereits 1997 einstimmig die Umsetzung der Agenda 21 beschlossen und das aGEnda 21-Büro eröffnet. Seitdem wurde BNE zunehmend in der Bildungslandschaft verankert – obwohl die Kassen der Kommune leer sind. Kern der aGEnda 21 sind die zahlreichen Projekte, die von Bürgerinnen und Bürgern sowie von verschiedenen gesellschaftlichen Kräften entwickelt und umgesetzt werden – von der Zukunftswerkstatt für Alt und Jung bis hin zur Förderung von Fair-Trade-Produkten.  

„Gelsenkirchen ist Vorreiter-Kommune in Sachen BNE, aber auch eine arme Kommune. Nachhaltige Entwicklung ist jedoch kein Luxus, sondern bittere Notwendigkeit“, sagte Werner Rybarski. Er leitet das aGEnda 21-Büro Gelsenkirchen und ist überzeugt: „So etwas kann sich in jeder Kommune entwickeln.“

Zum Abschluss der Veranstaltung präsentierten noch junge Menschen bei der „Abschlussrunde U30“ ihre Ideen und Projekte - sie engagieren sich zum Beispiel für vielfältige Natur, Klimaschutz und globale Gerechtigkeit.

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