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Bericht „Spotlight on Sustainable Development“: Wie wirkt sich die Corona-Krise auf die Umsetzung der SDGs aus?

Wie steht es um die globale Umsetzung der Agenda 2030? Das fragt seit 2016 die Civil Society Reflection Group - und veröffentlicht ihre Ergebnisse jährlich in einem Spotlight-Bericht. 2020 beschäftigt dieser sich vor allem mit den Auswirkungen der Corona-Krise auf die Umsetzung der 17 Sustainable Development Goals (SDGs) und die Wahrung von Menschenrechten.

Ein Blick ins aktuelle Alltagsleben Deutschlands kann trügen – vieles scheint zurück in Richtung „Normalität“ zu pendeln. Straßen, Büros und öffentliche Plätze sind gut besucht, Gastronomien servieren wieder im Haus, Veranstaltungen finden wieder statt. Mit Maske und Abstand gehe das schon, so der Tenor.

Die Auswirkungen der grassierenden Pandemie sitzen tief 

Doch die Auswirkungen der immer noch grassierenden Pandemie sitzen tiefer, so die Warnung des Berichts „Spotlight on Sustainable Development 2020. Shifting policies for systemic change. Lessons from the global COVID-19 crisis. Arbeitslosigkeit, Armut und Hunger würden infolge der drohenden globalen Rezession dramatisch zunehmen, soziale Ungleichheiten und Diskriminierungen würden sich weiter verfestigen. Auch die laufenden politischen Implementierungs- und Umsetzungsprozesse der SDGs würden massiv beeinträchtigt, ebenso wie die Wahrung von Menschenrechten.  

Zurück zur „Normalität“ wäre falscher Kraftakt

Der diesjährige Spotlight-Bericht stellt vor diesem Hintergrund eine Mahnung in seinen Mittelpunkt: Ein Zurück zur „Normalität“, wie sie vor dem Ausbruch der COVID 19-Pandemie vorherrschte, sei der falsche Kraftakt. Die dringend benötigten systemischen Veränderungen könnten nur eintreten, wenn die massiven Asymmetrien von Machtstrukturen innerhalb und zwischen Gesellschaften reduziert würden. Nur so könne die Einhaltung von Menschenrechten für alle und die Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele garantiert werden. Darum solle die Kraft in internationale Kooperation und Solidarität fließen. 

8 Stellschrauben für die notwendige Transformation 

Ihre Alternative zum „Great Reset“ stellen die Autor*innen in Form einer „8 R-Agenda“ für eine „transformational recovery“ zusammen. Mit dieser werden acht Schlüsselfelder auf politischer und sozialer Ebene identifiziert, die neu gedacht und umstrukturiert werden sollen: 

  1. Re-value the importance of care in societies 
  2. Re-empower public services 
  3. Re-balance global andlocalvalue chains 
  4. Re-inforce the shift towards climate justice 
  5. Re-distribute economic power and resources 
  6. Re-regulate global finance 
  7. Re-invent mulilateral solidarity 
  8. Re-define the measures of development and progress 

Den Bericht „Spotlight on Sustainable Development 2020. Shifting policies for systemic change“ der Civil Society Reflection Group (Mitglieder sind u.a. das Global Policy Forum und Social Watch) gibt es hier zum Download.

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