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Verkehrswende ins Rollen bringen: Neue Studie zeigt große Potentiale des Radverkehrs

Eine neue Studie demonstriert, wie Deutschland den Radverkehrsanteil bis 2035 verdreifachen und im Mobilitätsbereich 19 Millionen Tonnen CO2 jährlich einsparen könnte. Ein näherer Blick.

Die Verkehrswende birgt große Potentiale – für Klimaschutz, Gesundheitsförderung, Stadtentwicklung und mehr. Aktuell werden diese Potentiale aber nicht voll ausgeschöpft, wie jetzt eine Potenzialstudie des Fraunhofer Instituts ISI mit konkreten Zahlen und anhand verschiedener Szenarien zeigt. In Auftrag gegeben wurde sie vom ADFC.

Die Studie unterstreicht, dass die aktuelle Verkehrspolitik bis 2035 eine Steigerung des Radverkehrsanteils um etwa 2 Prozent ermögliche – und somit die Klimabilanz des Sektors kaum beeinflusse.

Das Best-Case-Scenario

Das beste Szenario, welches in der Studie beschrieben wird, führe zu einer Verdreifachung des Radverkehrsanteils auf 45%. Dies würde die Emissionen des Verkehrssektor (Nahbereich) um 34 Prozent senken, was 19 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten pro Jahr entspräche.

Dieses Szenario baut auf der Vision „Fahrradland Deutschland 2030“ aus dem Nationalen Radverkehrsplan 3.0 auf und entwickelt sie weiter. Diese Vision „Fahrradland-Plus 2035“ beschreibt, was es braucht, um die großen Klimaschutzpotenziale zu entfesseln. Dazu gehören unter anderem

  • Verdreifachung der Radwege
  • Trennung der Wege vom Autoverkehr
  • Lückenlose, komfortabel nutzbare Netzen
  • gute Schnittstellen zu Bus und Bahn
  • verbesserte Nahversorgung
  • Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit
  • Umgestaltung von Parkraum

Die Studie weist zudem aus, dass „in Regiopolen und ihren umliegenden Stadtregionen sogar ein Radverkehrsanteil von 63 Prozent bis 2035 erreicht werden kann“.

Handlungswege für den Rad-Booster

Der ADFC weist mit konkreten Forderungen aus, was jetzt bewegt werden muss, um die Wende zu meistern. Unter anderem brauche es laut ADFC:

  • politischen Mut und zielorientierten Umsetzungswillen
  • ambitionierter Ausbau des Nationalen Radverkehrsplans
  • entsprechende Aufstockung und Bereitstellung von Mitteln in Bund, Ländern und Kommunen
  • fahrradfreundliche Modernisierung des Straßenverkehrsrechts
  • Mobilitätsgesetze auf Landesebene mit Verpflichtung für Kommunen zum Radwegenetzausbau

Die ganze Studie steht zum Download.

Zudem ist eine Einordnung des ADFC zur Studie (mit breitem Forderungskatalog) erschienen: Link.

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