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Weltbiodiversitätsgipfel: Ergebnisse, Hintergründe und Materialien zur 15. Convention on Biological Diversity

Vom 11. bis 15. Oktober fand der erste Teil des 15. Weltbiodiversitätsgipfels statt. Neue Ambitionen wurden formuliert, erste Maßnahmen eingeleitet. Wir fassen Details zusammen, listen wichtige Links zum Thema und zeigen, wie auch in NRW Artenschutz gestärkt werden kann.

Die Biodiversität ist bedroht – und das überall auf der Welt. Trotz globaler Anstrengungen verbessert sich die Lage nicht, vielmehr sehen Expert*innen eine drastische Verschlechterung, sollte nicht bald ein Kurswechsel eintreten. Bei der 15. Zusammenkunft von UN-Staaten zur Convention on Biological Diversity (CBD) sollen neue und ambitionierte Zielsetzungen zum Erhalt der Artenvielfalt besprochen werden. Die Vision: bis 2050 soll ein menschliches Leben in Harmonie mit der Natur Realität werden.

Die Konferenz findet in zwei Parts statt. Vom 11. Bis 15. Oktober 2021 fanden erste digitale Events statt, vom 25. April bis 8. Mai 2022 treffen sich die Mitglieder in Person im chinesischen Kunming.

Erste Ergebnisse: Abkommen und Fonds

Erstes wichtigstes Ergebnis ist die "Kunming Declaration", die neue Selbstverpflichtungen für die 200 Teilnehmerstaaten listet. Wichtigster Punkt ist die Entwicklung und Implementierung eines globalen Rahmenwerkes zum Biodiversitätsschutz. Weitere (rechtlich nicht bindende) Verpflichtungen beinhalten etwa Artenschutz bei allen Regierungsentscheidungen mitzudenken, die finanziellen Investitionen zu steigern oder 30 Prozent der Fläche an Land und im Meer bis 2030 unter Schutz zu stellen. Das Abkommen soll im zweiten Part verabschiedet werden und wird als Biodiversitäts-Pendant zum Pariser Klimaabkommen gehandelt – auch wenn es bisher weniger Verbindlichkeit beinhaltet.

Zudem hat China den "Kunming Biodiversity Fund" eingerichtet, der mit rund 233 Millionen US-Dollar beziffert ist.

Die Aichi-Ziele

Weitere Ankündigungen im Rahmen der CBD

Eine verstärkte finanzielle und technische Unterstützung für Entwicklungsländer kündigten die Global Enviroment Facility in Kooperation mit dem UN Development Programme und dem UN Environment Programme an. Die EU kündigte an, ihre Förderungen für Biodiversität zu verdoppeln. Frankreichs Präsident Macron sprach davon, 30 Prozent der Klimafonds für Artenschutz zu investieren. Ähnliches (aber ohne konkrete Zahl) hörte man aus dem Vereinigten Königreich. Japan verkündete eine Aufstockung des Japan Biodiversity Fund um 17 Millionen US-Dollar.

Auch die deutsche Bundesumweltministerin Svenja Schulze hielt eine Rede auf der Konferenz und betonte, dass umweltschädliche Subventionen auslaufen müssten.

Sammlung wichtiger Dokumente

Auf der Homepage cbd.int können wichtige Dokumente eingesehen und heruntergeladen werden, etwa die Statements verschiedener Akteur*innen oder eine Auflistung des festgelegten Interim-Budgets. Mehr Links zum Thema ganz unten. Zur Dokumentsammlung.

Hintergründe zum Weltbiodiversitätsgipfel vom Deutschlandfunk

Spannende Hintergründe zum Thema Biodiversität liefert aktuell eine umfassende Beitragsreihe vom Deutschlandfunk, die den 15. Weltbiodiversitätsgipfel als Aufhänger nimmt. In Text und/oder Ton werden ausgewählte Kernziele (die sogenannten “Aishi-Ziele”, die beim Gipfel im Jahr 2010 gesteckt wurden) beleuchtet: etwa Regenwaldrodung stoppen & Flächenfraß eindämmen, Schutz von Korallenriffen oder Wüstenbildung bekämpfen. Schauen oder hören Sie über diesen Link rein.

Im Lehrgang NaMa NRW geht es auch um kommunale Möglichkeiten zum Artenschutz.

Im Beitrag zum Thema Flächenfraß spricht auch LAG 21 NRW-Projektmanager Moritz Schmidt (ab Minute 03:40). Als Experte für Raumplanung im deutschen Bereich spricht Schmidt über den täglichen Verlust von Natur- und Kulturfläche in Deutschland. Den Beitrag hören können Sie hier.

Artenschutz in NRW

Um den Erhalt der Artenvielfalt zu sichern, brauchen Kommunen das nötige Wissen sowie ambitionierte Zielsetzungen. Beides können Akteur*innen der Kommunalverwaltungen NRWs im (für sie kostenlosen) Qualifizierungslehrgang für „Kommunales Nachhaltigkeitsmanagement“ erlernen. Die Online-Lerneinheiten eines speziellen Moduls zum Thema Biodiversität sind in Kürze verfügbar! Mehr dazu auf www.nama-nrw.de

In NRW wurde dieses Jahr ein deutliches Zeichen für mehr Artenschutz aus Richtung der Zivilgesellschaft gesetzt. Die Volksinitiative Artenvielfalt NRW von NABU, BUND und LNU sammelte mehr als 115.000 Stimmen und reichte ihre Forderungen beim Landtag NRW ein. Mehr darüber hier.

Weitere Links

Weitere Informationen zum Weltbiodiversitätsgipfel | Link

Sammlung aller Pressemitteilungen der CBD | Link

Aichi-Ziele: Was sind die Aichi-Ziele und wie steht es um ihre globale Umsetzung? Link

Erklärfilm: The Post-2020 Global Biodiversity Framework | Video

Was ist die CBD? Erläuterung von biodiv.de | Link

Die thematischen Arbeitsprogramme und Querschnittsprogramme der CBD | Link

Wichtige Dokumente

Datenbank: National Biodiversity Strategies | Link

Datenbank: National Reports (zur Messung von Umsetzungsmaßnahmen der Biodiversitätskonvention) | Link

Deutschlands 6. National Report to the CBD | PDF

Deutschlands National Biodiversity Strategy “Naturschutz-Offensive 2020” | PDF

Rechenschaftsbericht 2021 der Bundesregierung zur Umsetzung der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt | PDF

Biodiversitätsstrategie NRW | Link mit Infos | PDF

 

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