Hilfestellung für regionale Klimaanpassung: Roadmap2020 von dynaklim
Die Extremwetterereignisse der letzten Wochen haben gezeigt: es braucht Maßnahmen und Strategien für eine pro-aktive und dynamische Anpassung an den Klimawandel. Die 2014 präsentierte Roadmap2020 von dynaklim enthält dafür vorbildliche Ergebnisse und gut transferierbare Maßnahmenvorschläge.
Der Klimawandel geschieht nicht am anderen Ende der Welt, sondern hier und jetzt – das haben Hochwasser und Sturzregen in NRW und Rheinland-Pfalz zuletzt schmerzlich bewusst gemacht. Deshalb braucht es regionale Maßnahmen für Klimaanpassung – die Roadmap2020 ist ein gutes Beispiel dafür. Sie entstand im Projekt dynaklim „Dynamische Anpassung regionaler Planungs- u. Entwicklungsprozesse an die Auswirkungen des Klimawandels in der Emscher-Lippe-Region (Ruhrgebiet)“. Ihr Ziel: die Projektregion bei einer proaktiven, wassersensiblen und klimagerechten Entwicklung unterstützen.
Was ist die Roadmap2020?
Wie der Name verrät, handelt es sich um einen Fahrplan, der einen Weg in die Zukunft beschreibt – und dabei die prognostizierten Klimaänderungen und andere Wandelprozesse berücksichtigt. Der Ansatz unterstützt dabei Strukturierung und Vorbereitung einer vorausschauenden, anpassungsfähigen und in die täglichen Aufgaben integrierten Umsetzung vor Ort. Der Roadmapping-Ansatz wurde von der TU Dortmund für den ländlichen Raum weiterentwickelt, aktuell wird er im Projekt „Evolving Regions“ fortgeführt.
Fünf Themenfelder mit übertragbaren Ergebnissen
Die Roadmap2020 wurde von 2011 bis 2014 erarbeitet und ist dabei ein spezifischer Fahrplan für die Emscher-Lippe-Region. Daher enthält sie speziell für diese Region entwickelte Strategien, Maßnahmen und Prozesse in fünf Themenfeldern: Stadtentwicklung, Wasserwirtschaft, Wirtschaftliche Entwicklung, Politik und Verwaltung sowie Wissensmanagement und Kommunikation.
Der Ansatz und die Ergebnisse sind aber gut auf andere Regionen und Kommunen in NRW, in ganz Deutschland und sogar ganz Westeuropa übertragbar. Sie können also für andere als Schablone für die Entwicklung einer eigenen Roadmap zur Klimaanpassung dienen.
7 Empfehlungen für Politik
In einem Policy Paper zur Roadmap2020 wurden sieben konkrete Politikempfehlungen formuliert, die auf verbesserte Wissensgrundlagen, die institutionelle Verankerung von Klimafolgenanpassung sowie die Mobilisierung des innovativen Gestaltungsvermögens von Bürger*innen, Zivilgesellschaft und Unternehmen abzielen. Sieben Jahre nach Veröffentlichung sind diese weiter aktuell – ihre Umsetzung darf überprüft werden.
- Verpflichtendes Gefährdungsmonitoring für Kommunen
- Klare organisatorische, auf Integration angelegte Zuständigkeit in den Kommunen für den Umgang mit Klimafolgen
- Kommunale Räte stehen in der Verantwortung, die Verwaltungen durch entsprechend bindende Beschlüsse handlungsfähig zu machen.
- Klares institutionelles Arrangement der zentralen Akteure im Ruhrgebiet und entsprechend klare Prozesse dazu.
- Städtische Quartiere und Nachbarschaften in der Region sollten klimarobust und mit einem hohen Niveau an Resilienz entwickelt werden.
- Die Mitwirkungsbereitschaft der Bürger*innen und zivilgesellschaftlicher Gruppen bei der ökologischen Transformation ist zu nutzen.
- Die erheblichen ökonomischen Potenziale für KMU, Handwerk und für die Region durch die Klimaanpassung nutzen.