Hitzeschutzstrategie des Bundesbauministerium: Das sind die Eckpunkte
Mit einer neuen Strategie für Hitzeschutz in der Stadtentwicklung und im Bauwesen zeigt die Bundesregierung, welche erprobten Maßnahmen langfristig für Abkühlung in unseren Metropolen sorgen und was zukünftig zum Einsatz kommen muss.
Nicht nur bei den olympischen Spielen in Paris wurden dieses Jahr wieder Rekorde gebrochen: Monat für Monat wurden Rekorde in der globalen Monatsdurchschnittstemperatur erreicht. Dafür gibt es allerdings keine Medaillen, sondern Gesundheitsrisiken und Umweltschäden. Besonders in Städten steigen die mit Hitze verbundenen Gefahren für Mensch, Tier und Natur.
Das Bundesbauministerium legt dafür nun eine Handlungsstrategie für den Hitzeschutz vor, die besonders von Stadtentwickler*innen und Bauingenieur*innen umgesetzt werden soll. Diese fokussiert räumliche und bauliche Verhältnisse und deren Einfluss auf Hitze, zeigt funktionierende Praxisbeispiele und stellt Instrumente und Handlungsansätze vor.
Bauministerium passt Förderungen an
„Wer in der Stadt lebt, leidet in Rekordhitzesommern unter tropischen Nächten und schwülen Tagestemperaturen. Dies stellt gerade für ältere Menschen und kleine Kinder ein Gesundheitsrisiko dar“, so Bauministerin Klara Geywitz.
Geywitz unterstrich zur Veröffentlichung des Dokuments, dass rechtliche Grundlagen entsprechend angepasst, Kommunen mehr Handlungsspielräume erhalten und Förderprogramme für Klimaanpassung ausgerichtet werden sollen. „Dabei fördern wir, dass Flüsse von Beton befreit werden und wieder kühle Luft bringen. Zudem fördern wir u.a. das Aufgraben und Neu-Begrünen von zubetonierten, kaum genutzten Plätzen, die in der prallen Sonne niemanden zum Bleiben anregen.“
Eckpunkte der Strategie
Folgende Kernaussagen zu zentralen Handlungsfeldern des Hitzeschutzes finden sich in der Strategie:
- Raum für abkühlendes Grün schaffen (durch Parkanlagen, Bäume an Straßen oder Dach- und Fassadengrün)
- Wassersensible Stadtstrukturen: Lokale Versicherungsmöglichkeiten und entsiegelte Flächen, um Stadtgrün vor Vertrocknung zur sichern
- Verschattung hitzebelasteter Orte (auch durch mobile Lösungen wie Sonnensegel)
- Identifizierung von kühlen Orten (wie Kirchen oder Museen), die zu Erholungsorten werden können
- Hitzeschutz für Wohnungslose (durch u.a. Trinkbrunnen, Duschmöglichkeiten, kühle Rückzugsorte)
- Hitzeschutz von Gebäuden (durch passive Hitzeschutzlösungen wie außenliegenden Sonnenschutz sowie naturbasierte Lösungen wie Dach-/Fassadenbegrünung)
Als Instrumente werden vor allem Gesetzgebung, Förderprogramme, Strategien, Forschung sowie Kooperation und Kommunikation in den Blick genommen.
Hitzeschutz jetzt angehen
Der Sommer 2024 verdeutlicht erneut, dass auf allen Ebenen gehandelt werden muss, um Städte in Zukunft auf Hitzewellen vorzubereiten. Die Impulse und Maßnahmen der Hitzeschutzstrategie gilt es jetzt in die Umsetzung zu bringen, damit im Sommer 2025 erste positive Auswirkungen spürbar werden.
Das ganze Dokument steht hier zum Download.