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COP 15: Das steht in der Abschlusserklärung der Weltnaturkonferenz

Über zwei Wochen trafen sich Vertreter*innen der UN-Staaten in Montreal, um über Schutz und Erhalt der globalen Biodiversität zu beraten. Zum Abschluss wurde ein nach eigenen Angaben historisches Maßnahmenpaket verabschiedet.

Am Montag, 19. Dezember 2022, endete die 15. Conference of Parties (COP) zur Convention on Biological Diversity (CBD) der Vereinten Nationen. Und das mit einer Abschlusserklärung, die als historisch bezeichnet wird. Vier übergeordnete Ziele und 23 konkrete Schritte wurden im sogenannten „Kunming-Montreal Global Diversity Framework“ (GBF) von den 188 anwesenden Mitgliedsstaaten (sowie den Nicht-Mitgliedern USA und Vatikan) verabschiedet.

Prominent hervorgehoben wird das Ziel, 30 Prozent der Land-, Meeres- und Küstenflächen sowie Binnengewässer unter besonderen Schutz zu stellen. Zudem sollen bis 2030 30 Prozent der beschädigten Ökosysteme wiederhergestellt werden.

Staatliche Subventionen, die für den Schutz der Artenvielfalt kontraproduktiv bis schadhaft sind, sollen um 500 Milliarden US-Dollar reduziert werden, Lebensmittelverschwendung soll um die Hälfte sinken. Reichere Länder sollen ärmeren Staaten bis 2025 rund 20 Milliarden US-Dollar jährlich zukommen lassen, ab 2030 dann 30 Milliarden pro Jahr. Unternehmen und globale Player werden ebenfalls in die Verpflichtung genommen.

Blick auf die großen Ziele

„Goal A“, also das erste der vier übergeordneten Zielsetzungen, umfasst Schutz, Wiederherstellung und Ausbau von Ökosystemen sowie das Ende des menschenverursachten Artensterbens bei gleichzeitigem Erhalt der genetischen Vielfalt in Populationen.

„Goal B“ beinhaltet die Nachhaltige Entwicklung und Nutzung (sowie Wertschätzung) der Biodiversität durch den Menschen.

Die (finanziellen wie nicht-finanziellen) Nutzen von genetische Ressourcen sind Bestandteil von „Goal C“. Diese sollen fair und gleichberechtigt verteilt werden. Hier wird besonders auf die Involvierung indigener Völker und lokaler Gruppen hingewiesen.

In „Goal D“ wird festgelegt, dass die nötigen Mittel zur Umsetzung des „Kunming-Montreal Global Diversity Framework“ gesichert werden. Alle Mitgliedsstaaten sollen gleichberechtigt davon profitieren, besonders weniger entwickelte Länder und kleine Inselstaaten sollen dabei berücksichtigt werden.

23 konkrete Schritte zusammengefasst

Um das große Ziel des Erhalts der Biodiversität zu erreichen, wurden 23 konkrete Zielsetzungen formuliert. Darunter etwa das Ziel, die Anzahl von gefährdeten Gebieten mit hoher Relevanz für Biodiversität bis 2030 auf nahezu Null zu senken (Ziel 1). Bis 2030 sollen zudem mindestens 30 Prozent der degradierten Ökosysteme in Wiederherstellungsprozesse gebracht sein (Ziel 2). Die häufig hervorgehobenen 30 Prozent Flächen unter Naturschutz finden sich in Ziel 3.

Maßnahmen zum Stoppen des Artensterbens werden in den Zielen 4 bis 6 adressiert, während die Reduzierung der Umweltverschmutzung und Klimawandelauswirkungen in Ziel 7 und 8 benannt wird. Nachhaltige Landwirtschaft und Tierhaltung finden sich in den Zielen 9 und 10. Die Ziele 11 und 12 behandeln naturbasierte Lösungen und nachhaltige bzw. naturschonende Urbanisierung.

Die Umsetzung passender Gesetzgebungen für u.a. die Sicherung der Biodiversität, Nutzung genetischer Ressourcen und Verantwortlichkeiten großer Unternehmen findet sich in den Zielen 13 bis 15.

Nachhaltiger Konsum ist Bestandteil von Ziel 16, Biotechnologie von Ziel 17. Finanzielle Aspekte, wie die Reduzierung kontraproduktiver Subventionen oder die finanzielle Absicherung für Artenschutz, finden sich in den Zielen 18 und 19. Förderung technologischer Innovation und Forschung sowie die Bereitstellung von Daten und Wissen für Entscheidungsträger*innen werden in den Zielen 20 und 21 adressiert.

Die Ziele 22 und 23 ermahnen, in Entscheidungsprozessen verschiedene Perspektiven einzubeziehen, insbesondere mit Blick auf Geschlechtergerechtigkeit sowie Inklusion, Jugendbeteiligung und indigene Völker und lokale Gruppen.

Weitere Infos

Neben dem GBF wurden Maßnahmen zur Umsetzung, zum Monitoring und Reporting beschlossen, genauso wie zur Finanzierung. Mindestens alle fünf Jahre soll zu wichtigen Indikatoren rund um die gesetzten Ziele berichtet werden. Die nächste COP soll 2024 in der Türkei stattfinden.

Das ganze Dokument (englische Originalfassung) können Sie hier einsehen: Link

 

Fotocredits: © UN Biodiversity / Lizenz: CC by 2.0

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