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4. Fachforum Nachhaltigkeit

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Am 11. März 2016 fand das 4. Fachforum Nachhaltigkeit unter dem Titel "Grüne Hauptstädte Europas - Strategische Planung für eine Nachhaltige Entwicklung" in Essen statt. Initiatoren waren die Landesarbeitsgemeinschaft Agenda 21 NRW (LAG 21 NRW) und die Stadt Essen. ExpertInnen aus Kopenhagen, Bristol, Hamburg und Essen stellten ihre Strategieansätze für eine nachhaltige Stadtentwicklung vor. Diese Kommunen wurden bereits von der Europäischen Kommission für ihr herausragendes Engagement mit dem "European Green Capital Award" (EGCA) ausgezeichnet. Im Anschluss diskutierten Minister Johannes Remmel (MKULNV NRW), Oberbürgermeister Thomas Kufen (Stadt Essen) und Prof. Dr. Günther Bachmann (Generalsekretär des Rates für Nachhaltige Entwicklung), in welcher Weise das Engagement von Kommunen durch eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen Bund, Land und Kommunen unterstützt werden kann.

"Die Idee hinter dem European Green Capital Award (EGCA) ist, dass die europäischen BürgerInnen ein Recht haben, in einer gesunden urbanen Umgebung zu leben. Dabei haben die Kommunen die Wirkungsmacht, die Entwicklung eines nachhaltigen Europas voranzubringen", sagte Rainer Steffens, Leiter des Landes NRW bei der Europäischen Union, zu Beginn der Tagung. Die Europäische Kommission zeichnet einmal im Jahr eine europäische Stadt aus, die sich in herausragender Weise für eine Verbesserung der urbanen Umwelt engagiert und damit einen wichtigen Beitrag zur Schaffung eines gesunden und nachhaltigen Wohnumfelds ihrer BürgerInnen leistet. Die geladenen ExpertInnen beeindruckten die Teilnehmenden mit ihren strategischen Ansätzen im Hinblick auf eine nachhaltige Entwicklung. In Hamburg bewirkte eine umfassende Öffentlichkeitskampagne ein konkret messbares umweltbewussteres Verhalten. Kopenhagen ist es gelungen, 62 % der Pendler in den Sattel zu bringen. Die Stadt Bristol hat es in den vergangenen acht Jahren geschafft, ihr gesamtes Abfallaufkommen um 27 % zu reduzieren und gleichzeitig den Recyclinganteil auf 50 % zu erhöhen.

Im Juni 2015 wurde der Stadt Essen von der Europäischen Kommission der Titel "European Green Capital 2017" verliehen. Der ganzheitliche Ansatz der Bewerbung hatte die Jury sehr beeindruckt. Insbesondere die Lösungsvorstellungen für die Zukunft einer "lebenswerten Stadt" unter Berücksichtigung der Auswirkungen des Strukturwandels von einer Kohle- und Stahlstadt hin zu einer der grünsten Städte in NRW. Trotz der sehr unterschiedlichen Herausforderungen und Lösungsansätze der Kommunen waren sich alle Referenten einig, dass eine nachhaltige Entwicklung nur auf Grundlage einer langfristigen akteurs- und parteiübergreifenden Vision für eine nachhaltige Stadtentwicklung gelingen kann. Dabei sei eine Steigerung der städtischen Lebensqualität ein zentrales Ziel, und zugleich notwendige Voraussetzung, um die BürgerInnen für den Prozess zu gewinnen. Auch sei eine fachübergreifende Zusammenarbeit in den Verwaltungen unabdingbar, um eine Strategie langfristig zu verankern und nachvollziehbare Fortschritte im Sinne einer Nachhaltigen Entwicklung zu erzielen.

Prominent besetzte Podiumsdiskussion
"Kommunen können noch mehr erreichen, wenn die Kooperation zwischen allen politischen Ebenen in Deutschland noch weiter verbessert wird", leitete Dr. Klaus Reuter (LAG 21 NRW) das Podiumsgespräch mit Minister Johannes Remmel (MKULNV NRW), Oberbürgermeister Thomas Kufen (Stadt Essen) und Prof. Dr. Günther Bachmann (Generalsekretär des Rates für Nachhaltige Entwicklung) ein. Die Stadt Essen sei ein ausgezeichnetes Beispiel für eine ökologische Transformation urbaner Räume, so der Tenor. Das Land werde die Stadt Essen 2017 finanziell bei der Umsetzung unterstützen und freue sich, dass mit Essen und Dortmund - Deutschland Nachhaltigste Hauptstadt 2014 - nun schon zwei Ruhrgebietsmetropolen für ihr nachhaltiges Handeln ausgezeichnet wurden. Oberbürgermeister Kufen erklärte, dass seine Stadt erhebliche Anstregungen unternehmen müsse, um trotz der Flüchtlingssituation den Zielen der Grünen Umwelthauptstadt gerecht zu werden. Aber in Essen hätten die Menschen oftmals bewiesen, dass sie Umbrüche gestalten können. Prof. Dr. Bachmann verwies darauf, wie wichtig solche Auszeichnungen und gute Beispiele für weiteres Engagement in der Region seien. Der Bund werde in Zukunft seinen Anteil für einen besseren Wissenstransfer zwischen Bund, Land und Kommunen leisten und "Regionale Netzstellen Nachhaltigkeit" einrichten.

NRW-Nachhaltigkeitspreis für 14 Initiativen
Im Anschluss an das Fachforum Nachhaltigkeit zeichnete Minister Remmel gemeinsam mit Prof. Dr. Bachmann 14 Projekte aus Nordrhein-Westfalen mit dem Qualitätssiegel für Nachhaltigkeit aus. Die Auszeichnung "Werkstatt N" wird vom Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) seit 2010 jährlich an Initiativen verliehen, die durch ihr innovatives Engagement den Weg in eine nachhaltige Gesellschaft weisen.

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